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Zahl der Schweinehalter in Deutschland sinkt weiter ( -3,4 %)
Veröffentlicht am:
20.12.2024 16:55:07
Kategorie :
Allgemein
ISN, 20.12.2024 - In der Sauenhaltung steigen viele Erzeuger aus. Die Anzahl der Sauenhalter ging um 4,6% zurück
In den vergangenen Tagen hatten es die Viehzählungsergebnisse der einzelnen Bundesländer bereits angedeutet, heute bestätigen auch die Zahlen des Statistischen Bundesamtes: Während sich die Schweinebestände stabilisieren, bleibt die Zahl der schweinehaltenden Betriebe weiter rückläufig. Insbesondere in der Ferkelerzeugung bleiben die Ausstiegsraten hoch.
Wie aus der heutigen Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, gab es zum Stichtag 03. November 2024 in Deutschland 15.600 schweinehaltende Betriebe. Damit nahm die Zahl der Betriebe im Vergleich zum 03. November 2023 um 3,4 % (-600 Betriebe) ab. Die deutlich rückläufige Tendenz setzt sich damit weiter fort: Seit 2014 ging die Zahl der Betriebe inzwischen um 41,7 % (-11.200 Betriebe) zurück. Insbesondere in der Ferkelerzeugung bleibt die Zahl der Betriebsaufgaben hoch. Zum 03. November wurden nur noch 5.000 sauenhaltende Betriebe gezählt. Das waren 200 Betriebe bzw. 4,6 % weniger als vor einem Jahr. Im Zehnjahresvergleich beträgt der Rückgang sogar 51,3 %.
Leichtes Minus beim Schweinebestand: Die Anzahl der gehaltenen Schweine in Deutschland ist nach den vorläufigen Zahlen im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 % zurückgegangen. ©ISN nach Destatits, Stand 03. Nov. 2024
Schweinebestand stabilisiert sich
Die Zahl der in Deutschland gehaltenen Schweine lag zum Stichtag 03. November 2024 bei 21,2 Millionen Tieren. Damit blieb der Bestand gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt (-0,2 % oder- 39.400 Tiere) nahezu unverändert. Verglichen mit 2014 ging der Schweinebestand allerdings um 25,2 % oder 7,2 Millionen Tiere zurück. Da die Zahl der Betriebe in dem Zeitraum deutlich stärker gesunken ist, hält die Entwicklung hin zu größeren Betrieben weiter an: Während im Jahr 2014 ein Betrieb durchschnittlich 1.100 Schweine hielt, waren es zehn Jahre später 1.400 Tiere pro Betrieb.
Für die einzelnen Kategorien der Schweinehaltung ergibt sich folgendes Bild: Zum Stichtag 03. November 2024 wurden in Deutschland mit 9,7 Millionen Mastschweinen 1,8 % oder 170.000 Tiere mehr gehalten als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Ferkel verringerte sich um 1,9 % bzw. 121.300 Tiere auf 6,3 Mio. Tiere. In der Kategorie Jungschweine wurden 3,7 Mio. Tiere gezählt, was 2,2 % bzw. 83.000 Tiere weniger als im Vorjahr waren. Die Zahl der Zuchtsauen ging mit 1,4 Millionen gehaltenen Tieren gegenüber November 2023 um 0,3 % (-4.100 Tiere) zurück.
Die ISN meint:
Die neuesten bundesweiten Zahlen des Statistischen Bundesamtes bestätigen genau das, was bereits in den einzelnen Bundesländern beobachtet werden konnte. Zwar stabilisieren sich die Schweinebestände, aber weiterhin steigen viele Schweinehalter aus der Erzeugung aus. Insbesondere in der Ferkelerzeugung bleiben die Rückgänge der Betriebszahlen fortgesetzt hoch. Innerhalb des vergangenen Jahres stellten 4,6 % der Sauenhalter ihren Betrieb ein, in den vergangen zehn Jahren hat sich die Zahl der Sauenhalter in Deutschland mehr als halbiert. Trotz einer gegenüber den Vorjahren verbesserten wirtschaftlichen Situation fehlt vielen Schweinehaltern die notwendige Planungssicherheit und Perspektive für die Zukunft. Das ergab auch eine Umfrage, welche die ISN in diesem Sommer durchgeführt hat. Die Betriebe werden beim Umbau ihrer Schweinehaltung weiterhin durch langwierige Genehmigungsverfahren, eine mangelhafte Verlässlichkeit der Vorgaben aber insbesondere auch durch das Risiko unkalkulierbarer Ertragsschäden durch ASP-Restriktionen ausgebremst.