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Wie gutes Gras zu mehr Milch führt

Veröffentlicht am: 27.02.2025 12:15:16
Kategorie : Rinder

27.02.2025 - 73. Grünlandtag der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Rodenkirchen

„Mehr Milch aus Gras – Möglichkeiten und Grenzen“: Unter diesem Motto fand der 73. Grünlandtag der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) in der Markthalle Rodenkirchen (Kreis Wesermarsch) statt. Mit 280 Teilnehmer/-innen war die Veranstaltung sehr gut besucht. Erstmals wurde der Grünlandtag von einer kleinen Technikausstellung begleitet.

Kammer-Vizepräsident Manfred Tannen eröffnete die Veranstaltung: „Wir stehen für eine umweltgerechte Produktion und Biodiversität auf unserem Grünland, müssen dabei aber auch immer die Ökonomie unserer Betriebe im Fokus haben“, sagte Tannen. Angesichts der Blauzungenkrankheit, an der im vergangenen Jahr tausende Tiere erkrankt waren, betonte Tannen außerdem, wie wichtig die flächendeckende Impfung gegen das Virus ist. Vor dem Hintergrund des Falls von Maul- und Klauenseuche in Brandenburg müsse das Thema Biosicherheit auf den landwirtschaftlichen Betrieben stets ernst genommen werden.

Gras für mehr Proteineffizienz

Im Vortragsprogramm machte Prof. Dr. Johannes Isselstein von der Universität Göttingen den Anfang: Grünland übernehme mehrere wichtige Funktionen, betonte er. Grünland sei landschaftsprägend, werde für die Milchproduktion genutzt, spiele aber auch eine große Rolle beim Umwelt-, Klima-, Natur- und Gewässerschutz. Die Milcherzeugung sei für die nachhaltige Sicherung dieser Funktionen des Grünlands von großer Bedeutung.

Isselstein zeigte außerdem auf, dass Kühe, die mit einem hohen Grasanteil gefüttert werden, proteineffizient Milch produzieren: Sie verwerteten mit dem Gras Proteinquellen im Futter, die für den Menschen nicht nutzbar seien und produzierten Milchprotein, das für die menschliche Ernährung höchstwertig sei. Ab einem Kraftfutteranteil von mehr als 180 Gramm pro Kilogramm Milch werde die Kuh jedoch zum Nahrungskonkurrenten für den Menschen und verbrauche mit dem Futter mehr für die Ernährung des Menschen geeignetes Protein als sie es mit der Milch produziere – trotz höherer Milchleistung. Die Wesermarsch und auch Ostfriesland beispielsweise hätten die besten Voraussetzungen, proteineffizient Milch zu produzieren. „Die Kuh gehört aufs Gras“, schlussfolgerte Isselstein.

Breites Arten-Spektrum in Saatgutmischungen

Die Herausforderungen der Grünlandbewirtschaftung in der Zukunft sieht der Göttinger Dozent aus der Abteilung Graslandwissenschaft in der Beherrschung des Klimawandels. Er verwies in dem Zusammenhang auf ein breiteres Spektrum der Artenzusammensetzung in den Saatgutmischungen. Künftig seien auch Agroforstsysteme und Virtual Herding – die Verwendung eines virtuellen Zaunsystems mit Signalgebern, um Tiere von einem Ort zum anderen zu bringen, anstatt sie in einem Bereich einzuzäunen – neue Aspekte, die für die Grünlandnutzung interessant sein könnten.

Grundfutterqualität entscheidende Stellschraube

„Züchterische Leistungen erkennen und nutzen“ lautete das Credo von Maren Timmermann von der Deutschen Saatveredelung und Timo Blecher von Feldsaaten Freudenberger. Timmermann berichtete, wie aufwendig die Entwicklung von Saaten ist und betonte die Bedeutung eines konsequenten Grünlandmanagements, um eine möglichst hohe Futterqualität zu erreichen: „Die Grundfutterqualität ist eine entscheidende Stellschraube.“ Das Fundament für Ertrag und Qualität sei der Pflanzenbestand. Es sei wichtig, regelmäßig in den Pflanzenbestand zu schauen und das Grünland zu pflegen, so Timmermann.

Mehr Aufmerksamkeit fürs Grünland

 Timo Blecher bemängelte, dass das Grünland oft „nicht die Aufmerksamkeit und die Anerkennung bekommt, die nötig wäre“. Tatsächlich könnten viele Landwirtinnen und Landwirte nicht einmal genau sagen, wie sich ihr Grünlandbestand überhaupt zusammensetzt. Dabei sei das Grünland ein wichtiger ökonomischer Faktor. So hätten die 25 Prozent der erfolgreichsten Milchviehbetriebe in Niedersachsen die geringsten Grundfutterkosten, während die 25 Prozent der am wenigsten erfolgreichen Betriebe die höchsten Grundfutterkosten hätten. Blecher warnte außerdem davor, auf billige Saaten zurückzugreifen, die nicht der Empfehlung der Landwirtschaftskammer entsprächen: Die seien zwar in der Anschaffung etwas günstiger, man spare aber am falschen Ende.

Zweimaliges Striegeln für mehr Qualität

Einen Einblick in sein Grünlandmanagement gab Fraederk Meppen. Der Betriebsleiter aus Ostfriesland erläuterte, was er unternommen hat, um mehr aus seinem Grünland herauszuholen. Dazu gehört beispielsweise zweimaliges Striegeln im Jahr und der Einsatz von Siliermitteln. Für den optimalen Erntezeitpunkt verwies er auf die Reifeprüfung der LWK. Auch Meppen bekräftigte, dass man das Grünland nicht vernachlässigen sollte: „Grünland ist die wichtigste Kultur“, sagte er. Für gute Ergebnisse müsse man etwas Geld in die Hand nehmen, die Investition zahle sich jedoch aus.

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