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Warnung vor Engpässen bei tierärztlicher Versorgung
Veröffentlicht am:
03.03.2025 09:11:25
Kategorie :
Allgemein
03.03.2025 - Das Landvolk Niedersachsen sorgt sich um die tierärztliche Versorgung in der Landwirtschaft. In dem Bundesland werde der Mangel an Tierärzten immer deutlicher, insbesondere beim Großvieh, beklagte der Landesbauernverband am Montag (24.2.) in Hannover. So sei beispielsweise die Notfallversorgung vor allem nachts und an Wochenenden vielerorts längst nicht mehr gesichert.
„In vieharmen Regionen ist dies sogar schon bei Routine- und Pflichtuntersuchungen spürbar“, so Landvolk-Vizepräsident Frank Kohlenberg. Dabei sei eine schnelle und verlässliche veterinärmedizinische Versorgung essenziell für das Tierwohl. Dem Landvolk zufolge müssen in den nächsten zehn Jahren in tierärztlichen Praxen 3.000 Stellen nachbesetzt werden.
Das Landvolk wies darauf hin, dass mit dem Entwurf zur Neufassung der EU-Tierschutztransport-Verordnung sogar neue und umfassendere Aufgaben für Veterinäre angedacht seien. Vorgesehen sei etwa, die Anwesenheit eines Tierarztes beim Verladen von Schlachtvieh auf landwirtschaftlichen Betrieben zur Pflicht zu machen. Gegen diese geplante Vorgabe hat sich der Verband bereits klar positioniert. Dafür seien die Fachärzte nicht in ausreichender Zahl vorhanden, und die Verladung finde meist in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden statt, so die Gegenargumente.
Um dem zunehmenden Mangel an Tierärzten zu begegnen, hatte das Land Niedersachsen auf Erleichterungen bei der Anerkennung von Veterinärabschlüssen aus Drittstaaten gedrängt und einen Entschließungsantrag in den Bundesrat eingebracht. Dieser wurde in den Agrarausschuss überwiesen. „Der Landesbauernverband begrüßt diesen Vorstoß. Zusammen mit einer möglichen ‚Landtierarztquote‘ könnte die Maßnahme gut wirken, um mehr Veterinäre in den ländlichen Raum zu bringen“, erklärte Kohlenberg.
Wie der Landesbauernverband mitteilte, erfordert die derzeitige dokumentenbasierte Gleichwertigkeitsprüfung von Tierarztausbildungen aus Drittstaaten laut dem Landwirtschaftsministerium in Hannover die Bewertung einer Vielzahl von Unterlagen. Dazu zählten Prüfungsbescheinigungen, aber auch Lehrpläne, Stundentafeln oder Ähnliches in amtlich beglaubigter Übersetzung. Dadurch dauere die Prüfung häufig sehr lange und bedeute einen großen Arbeitsaufwand für die Berufszulassungsstellen wie der Tierärztekammer.