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Vogelgrippe: Wissenschaftler stufen das Risiko als hoch ein
Veröffentlicht am:
06.12.2024 14:04:05
Kategorie :
Allgemein
06.12.2024 - Das H5N1-Virus zirkuliert weltweit. Die Wahrscheinlichkeit, dass es unter Menschen übertragen wird, steige, warnen Fachleute.
Bis zum Jahr 2004 habe man noch gehofft, das Vogelgrippe-Virus eliminieren zu können. «Dafür ist es jetzt zu spät», sagt Tierarzt und Epidemiologe Klaus Stöhr.
Aus Sicht des früheren WHO-Epidemiologen verlief die Entwicklung bei H5N1 in den letzten 25 bis 40 Jahren «dramatisch». «In den letzten zwei Jahren ist die Situation weiter eskaliert.» H5N1 habe sich weltweit in der Wildvogelpopulation etabliert, «das kriegt man nicht mehr raus».
Bereits vor 1985 wurde das Virus in Nutzgeflügelbeständen in China gefunden. Das habe Stöhr anhand von chinesischen Laborbüchern, in die er Einblick erhielt, viel später feststellen können.
In den folgenden Jahren breitete sich das H5N1-Virus weiter in Asien aus und setzte sich dort fest. Später sei es jährlich mit dem Vogelzug nach Europa gelangt. Hier grassierte es unter anderem in Fuchs- und Nerzfarmen. Seit kurzem ist H5N1 nun auch in Nord-und Südamerika anzutreffen.
Rasante Ausbreitung in US-Milchviehbeständen
In den USA wurde H5N1 erstmals im März 2024 in einer Kuh-Herde gefunden. Inzwischen haben sich die Vogelgrippe-Viren dort bereits in mehr als 500 Milchkuh-Herden verbreitet, verteilt auf 15 US-Bundesstaaten. Rinder zeigen in der Regel keine Symptome, scheiden die Viren aber mit der Milch aus.
Auch in 45 US-Geflügelfarmen und 30 «Hinterhof»-Hühnerställen mit total über 22 Millionen Tieren hielt das H5N1-Virus in den USA bereits Einzug. Vögel erkranken schwer an der Vogelgrippe. Sie sterben daran oder werden aus seuchenhygienischen Gründen gekeult. Vereinzelt infizierten sich bisher auch Katzen, Hunde, Robben oder Zootiere, weil sie H5N1-infizierte Tiere fraßen.
Auch Menschen werden vereinzelt positiv getestet: Seit Jahresbeginn wurde bei mindestens 44 Angestellten von betroffenen Viehbetrieben in den USA eine Infektion mit H5N1 diagnostiziert. Alle erkrankten nur an einer leichten Erkältung, viele davon mit Bindehautentzündung. Zur Ansteckung kommt es beispielsweise, wenn ein Spritzer unpasteurisierte Milch ins Auge gelangt…. .