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RÜCKBLICK AUF DEN SCHWEINEMARKT 2023
Veröffentlicht am:
05.01.2024 14:56:45
Kategorie :
Schweine
RÜCKBLICK 2023: STARKE ANGEBOTSRÜCKGÄNGE FÜHREN ZU HOHEM PREISNIVEAU
Die Notierungen für Schweine und Ferkel lagen in 2023 auf einem stabilen und kostendeckenden Niveau
ISN, 05.01.2024 - Das Niveau der Schlachtschweine- und Ferkelpreise zum Jahreswechsel 2023/24 war so hoch wie selten zuvor zum Jahreswechsel. Auch auf der Kostenseite hat sich die Lage im Verlauf des vergangenen Jahres entspannt, so dass die wirtschaftliche Ausgangssituation zu Beginn des neuen Jahres 2024 deutlich besser ist als in den vergangenen drei Jahren. Vor allem das deutlich geringere Schweineangebot sowohl in Deutschland als auch in Europa ist dabei entscheidend für die verbesserte wirtschaftliche Situation. Auch im laufenden Jahr 2024 ist mit überschaubaren Stückzahlen an Schweinen zu rechnen.
Von Januar bis Oktober 2023 sind ca. 7,4 % weniger Schweine als im Vorjahreszeitraum geschlachtet worden
Der VEZG-Schlachtschweinepreis lag 2023 im Durchschnitt bei 2,26 €/kg SG, was knapp 25 % mehr als 2022 sind. Die Ferkelpreise übertrafen mit durchschnittlichen 79 € den Vorjahresschnitt ebenfalls sehr deutlich. Hauptgrund für die verbesserte Preissituation war der starke Rückgang der Schweinebestände sowohl in Deutschland als auch in den Nachbarländern. In Deutschland wurden von Januar bis Oktober 2023 ca. 7,4 % weniger Schweine als im Vorjahreszeitraum geschlachtet. In der EU gingen die Schlachtungen in den ersten drei Quartalen um 8,2 % zurück.
Nur die rückläufige Nachfrage bremst die Erzeugerpreise
Angesichts der Angebotsrückgänge in solchen Dimensionen waren die deutlichen Erzeugerpreissteigerungen gegenüber dem Vorjahr wenig verwunderlich. Gebremst wurden diese lediglich von den Rückgängen auf der Nachfrageseite. Eine gewisse Abnahmerate durch sich ändernde Verzehrgewohnheiten der Verbraucher ist leider bereits seit vielen Jahren Bestandteil der Marktentwicklung. Daneben wirkte sich 2023 aber auch die hohe Inflation nachfrageschwächend aus. Bereits Anfang 2022 hatte diese Entwicklung mit dem Ukraine-Krieg begonnen und setzte sich im Jahr 2023 weiter fort. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lagen die Verbraucherpreise für Schweinefleisch von Januar bis Oktober 2023 im Durchschnitt um 8-10 % höher. Im Lebensmitteleinzelhandel gab es ein Minus von 5-6 % bei den abgesetzten Mengen. Etwas besser lief es nach Einschätzungen von Schlachtunternehmen im Weihnachtsgeschäft: Dort sei der Fleischhandel weniger stark von den relativ hohen Verkaufspreisen beeinträchtigt worden.
Schweinefleischexport stark geschrumpft – Aussichten aber besser
Im Export waren die ausgeführten Schweinefleischmengen von Januar bis September 2023 ca. 15 % niedriger als im Vorjahreszeitraum, zum einen wegen einer schwächeren Nachfrage aus dem Ausland, zum anderen aber auch, weil weniger Fleisch zum Export zur Verfügung stand. Unter der Bedingung, dass die ASP‐Lage in Deutschland relativ ruhig bleibt, sind die Aussichten im Außenhandel für das laufende Jahr aber nicht mehr so negativ und die Exportmengen dürften nicht mehr so stark zurückgehen wie zuvor. Die Schweinefleischlieferungen nach Südkorea kommen nun endlich wieder in Gang, nachdem sich die Ausstellung der benötigten Zertifikate relativ lange hingezogen hatte. Zudem wurden jüngst Fortschritte in den Verhandlungen über ein Regionalisierungsabkommen mit den Philippinen erzielt.