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Praxisübung für den Krisenfall: Ausbreitung der ASP verhindern
Veröffentlicht am:
15.09.2024 12:07:39
Kategorie :
Schweine
15.09.2024 - Gemeinsame Presseinformation des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist in Europa und Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Auch wenn es in Niedersachsen nach dem bislang einmaligen Ausbruch im Jahr 2022 im Emsland keinen weiteren Eintrag der für Wild- und Hausschweine sehr gefährlichen Tierseuche gab, wappnet sich das Land und probt den Ernstfall.
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte begleitete heute (Samstag) auf dem Gelände der Wildtierseuchen-Vorsorge-Gesellschaft AN Vorsorge GmbH im Landkreis Celle eine Krisenübung und zog ein positives Fazit: „Vor dem Hintergrund der aktuellen Ausbrüche in Hessen, Rheinland- Pfalz und Baden-Württemberg ist die Gefahr von ASP-Einträgen nach Niedersachsen leider real. Ein Ausbruch hätte eine enorme wirtschaftliche Dimension. Bundesweit werden an die 21 Millionen Schweine gehalten, davon allein 6,9 Millionen in Niedersachsen. Leider gibt es keinen hundertprozentigen Schutz. Daher müssen wir gut vorbereitet sein. Jeder muss im Ernstfall wissen, was zu tun ist, damit wir die Tierseuche effektiv eindämmen und mit allen Mitteln bekämpfen.“
Mehr als 60 Vertreterinnen und Vertreter unter anderem der niedersächsischen Veterinärbehörden sowie Personen aus Institutionen, die bei einem Ausbruch der ASP maßgeblich bei der Tierseuchenbekämpfung unterstützen, wie beispielsweise die Landesjägerschaft Niedersachsen, die Bundeswehr, die Niedersächsischen Landesforsten, die Maschinenringe und das Landvolk Niedersachsen, nehmen an zwei Schulungsterminen teil.
Im Rahmen der Übung waren speziell ausgebildete Hunde bei der Suche nach einem toten Wildschwein beziehungsweise Wildschweinstücken im Einsatz. Danach wurde das Tier unter Einhaltung genauer Seuchenschutzstandards geborgen.
Die Ausbildung von 30 Kadaversuchhunden wurde ebenso wie die Entwicklung einer speziellen Wildtier-Koordinaten-Erfassungs-App (WilKEA) bisher mit insgesamt circa 600.000 Euro vom Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium finanziell gefördert. Die Weiterentwicklung dieser App und ein aktuell stattfindender Ausbildungslehrgang werden weiterhin gefördert.
Kommt es zu einem Seuchenverdacht, müssen von den Tieren Blutproben durch einen amtlichen Tierarzt genommen werden. Diese Proben werden in den Lebensmittel- und Veterinärinstituten Braunschweig/Hannover und Oldenburg des LAVES untersucht.
„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den LAVES Laboren leisten bei den Probeuntersuchungen hochprofessionelle Arbeit und können im Ernstfall schnell und zielgerichtet agieren“, so Prof. Dr. Eberhard Haunhorst, Präsident des LAVES. Es können täglich mehr als 2.000 Proben untersucht werden. Ist eine Probe positiv, wird diese zur weiteren Bestätigung an das nationale Referenzlabor (NRL) des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) weitergegeben. Sofern die Probe auch im FLI positiv bestätigt wird, gilt der Ausbruch als amtlich festgestellt.
Im vergangenen Jahr wurden in den LAVES Lebensmittel- und Veterinärinstituten Braunschweig/Hannover und Oldenburg aus den verschiedenen Monitoringprogrammen 12.500 Wildschweinproben und 13.600 Proben von Hausschweinen auf ASP untersucht. In diesem Jahr sind es bisher bereits 4.700 Proben von Wildschweinen. Alle Untersuchungen wurden mit negativem Ergebnis abgeschlossen.
Aber nicht nur die Untersuchungsinstitute des LAVES sind für den Krisenfall vorbereitet, ebenso die Task-Force Veterinärwesen des LAVES. Im Tierseuchenfall leistet die Task-Force auch Unterstützung vor Ort. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen den örtlichen Krisenzentren für alle Fragen rund um die Bekämpfung der Tierseuche zur Verfügung“, betonte Haunhorst.
Das LAVES hat in 2014, 2018, 2021und 2022 landesweit verschiedene ASP-Übungen angeboten, bei bundesweiten und länderübergreifenden Übungen mitgewirkt und die regelmäßigen Übungen der kommunalen Veterinärbehörden in Niedersachsen zum Teil begleitet. Weitere Informationen zum Thema Afrikanische Schweinepest gibt es hier.
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