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Pflanzenbetonte Ernährung: Verbände kritisieren Empfehlungen
Veröffentlicht am:
19.08.2024 16:23:12
Kategorie :
Allgemein
19.08.2024 – Ihre Kritik an aktuellen Ernährungsempfehlungen und insbesondere der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat eine Reihe von landwirtschaftlichen Verbänden erneuert. Ein Dorn im Auge ist ihnen die Abkehr von tierischen Erzeugnissen.
Es sei „grundsätzlich gut“, dass die Politik und einige Ernährungswissenschaftler zu einem Ernährungswandel beraten würden, um Ressourcen zu schonen, die Umwelt zu entlasten und die Gesundheit zu fördern, teilten die Verbände am Montag (12.8.) mit. Aus ihrer Sicht fehlt für die angestrebten Maßnahmen jedoch „an vielen Stellen die wissenschaftliche Evidenz“.
Laut dem Agrar- und Ernährungsforum Nord-West (aef), dem Bundesverband Rind und Schwein (BRS), dem Deutschen Raiffeisenverband (DRV), dem Deutschen Verband Tiernahrung (DVT), dem Milchindustrie-Verband (MIV) und dem Verband der Deutschen Fleischwirtschaft (VDF) wird hinsichtlich der geforderten Veränderungen im Ernährungssystem häufig auf die aktuellen Empfehlungen der DGE und der EAT-Lancet-Kommission sowie auf die daraus abgeleitete Planetary Health Diät verwiesen. Beide Ernährungsempfehlungen gingen jedoch durch die übermäßig starke Betonung einer pflanzlichen Ernährung an der Lebenswirklichkeit vorbei und würden das Risiko einer Mangelernährung bergen.
Die DGE hat sich nach Einschätzung der Verbände mit ihren aktuellen Empfehlungen von ihrer eigentlichen Kernkompetenz entfernt. Die Gesellschaft beschäftigt sich nicht nur mit der Nährstoffversorgung und Gesunderhaltung, sondern berücksichtigt auch Ziele des Green Deals.
Tierische Proteine unerlässlich
In Deutschland ist der Proteinbedarf der Bevölkerung den Verbänden durch pflanzliche und tierische Proteinquellen zu decken. Tierische Produkte können der Verbraucher auch weiterhin ohne schlechtes Gewissen konsumieren, da eine Proteinversorgung allein über heimische pflanzliche Lebensmittel nicht zu erreichen ist. Eine Stigmatisierung bestimmter tierischer Lebensmittelgruppen wie Fleisch, Milch und Milch sei wissenschaftlich nicht gerechtfertigt.
Die Verbände weisen außerdem darauf hin, dass Tierhaltung und Pflanzenbau einander im landwirtschaftlichen Nährstoffkreislauf bedingten. Der tierische Wirtschaftsdünger sei die Basis für das Pflanzenwachstum. Nutztiere spielen außerdem eine wichtige Rolle bei der Ressourcenverwertung und könnten aus nicht essbarer Pflanzenmasse Lebensmittel erzeugen. Darüber hinaus sei die Tierhaltung wesentlich für die Bewirtschaftung von Grenzstandorten und die Pflege von Kulturlandschaften.