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NL: Neue Regierung plant Abbau der Tierbestände
Veröffentlicht am:
19.09.2024 18:02:45
Kategorie :
Allgemein
19.09.2024 - Die niederländischen Bauern setzten große Hoffnungen in die BoerBurgerBeweging (BBB), die nach den jüngsten Wahlen eine der vier Regierungsparteien wurde. Die Bauern hatten die BBB massiv unterstützt, da die vorige Regierung wiederholt bedeutende Reduktionen der Viehbestände gefordert hatte. Die neue Koalition hat nun ihre agrarpolitischen Ziele vorgestellt, die jedoch viele Landwirte enttäuschen könnten, da weiterhin eine Reduktion der Tierzahlen angestrebt wird, wenn auch nicht so radikal wie ursprünglich geplant.
Die Regierung beabsichtigt, die Anzahl der Genehmigungen für landwirtschaftliche Betriebe zu reduzieren und den Viehbestand weiter zu senken. So sollen Betriebe, die Rinder halten, nur noch 70 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität nutzen dürfen. Für Schweinehalter sind 75 Prozent und für Geflügelhalter 85 Prozent vorgesehen. Diese Regelungen gelten allerdings nur für Betriebe, die außerhalb der Familie übergeben werden.
Darüber hinaus plant die neue Regierung die Einführung neuer Ankaufsregeln im Zusammenhang mit der europäischen Gesetzgebung zu Gülle und Wasserqualität. Die neue Landwirtschaftsministerin der BBB, Femke Wiersma, verteidigt diese Maßnahmen und betont die Notwendigkeit, den Vorgaben aus Brüssel nachzukommen. Ein wichtiger Punkt ist das Auslaufen der Ausnahmeregelung zur Stickstoffobergrenze aus organischer Düngung, die ab dem 1. Januar 2026 für niederländische Betriebe nicht mehr gilt. Ministerin Wiersma setzt sich für eine Verlängerung dieser Ausnahme ein, allerdings nur unter der Bedingung, dass die Ziele der EU eingehalten werden.
Zudem möchte Wiersma die Regelungen für den Gülleexport weiter optimieren und glaubt, dass das volle Potenzial hier noch nicht ausgeschöpft ist. Die nationale Obergrenze für die Gülleproduktion soll bis 2025 um weitere 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesenkt werden. Diese Entwicklungen bedeuten für die Landwirte eine Zeit der Anpassung und möglicherweise auch der finanziellen Unsicherheit.