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Nitrat im Grundwasser - Das sind die Spitzenreiter 2023
Veröffentlicht am:
29.01.2025 09:52:15
Kategorie :
Allgemein
29.01.2025 - Das Agrar-Informationszentrum Proplanta hat die aktuellsten Erhebungen 2023 vom Umweltbundesamt (UBA) zur Nitratbelastung im Grundwasser ausgewertet und auf einer interaktiven Nitrat-Karte visualisiert. Die Daten stehen jetzt für den Zeitraum 2016-2023 zur Verfügung und verdeutlichen die regionalen Unterschiede und Entwicklungen. Spitzenreiter waren diesmal Wolfsburg, Rheinland-Pfalz-Kreis, Viersen und Bad Dürkheim.
Beim Mehrjahresvergleich fällt sofort auf, dass in 2023 deutlich weniger Nitrat-Messstellen in Deutschland den in der EU-Grundwasserrichtlinie 2006/118/EG (GWRL) europaweit einheitlich festgelegten Schwellenwert von 50 mg Nitrat je Liter überschritten. Die Novellierung der Düngeverordnung, die zum 1. Mai 2020 in Kraft trat, scheint sukzessive Früchte zu tragen.
Aufgrund eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs wegen unzureichender Umsetzung der EG-Nitratrichtlinie war es erforderlich, dass Deutschland seine Düngevorgaben verschärft, um die Nährstoffeffizienz zu verbessern und die Nitratgehalte in den belasteten Teilen des Grundwassers zu reduzieren. Nach intensiven Verhandlungen der Bundesregierung mit der EU-Kommission hatte der Bundesrat am 27. März 2020 der Verordnung zur Änderung der Düngeverordnung zugestimmt.
In diesem Kontext sei erwähnt, dass das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) gestern (28.01.2025) die Ausweisung sogenannter roter Gebiete mit zu hoher Nitratbelastung nach der Landesdüngeverordnung für unwirksam erklärt hat, da die angewandte Methode zur Ermittlung nicht im Einklang mit Vorgaben der bundesrechtlichen Düngeverordnung stünde. Es ist davon auszugehen, dass Gerichte weiterer Bundesländer dieser Auffassung folgen werden. Aufgrund der Revisionsoption könnten jedoch noch Jahre vergehen, bevor eine zumutbare Lösung in Sicht ist, betont das Fachportal proplanta.de.