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Neues bei Schweinepreisen in Nord und Süd
Veröffentlicht am:
10.11.2024 16:11:07
Kategorie :
Schweine
10.11.2024 - Auf den Schlachtschweinemärkten in Mitteleuropa trifft das gestiegene Angebot an den ersten Novembertagen auf eine belebte Nachfrage, die Preise entwickeln sich stabil. Unterdessen schwächelt in Dänemark erstmals seit Langem der Markt, wenn auch nur etwas.
In Italien gewinnt die in der Vorwoche begonnene Abwärtsbewegung der Schweinepreise an Tempo. Unterdessen geht die Talfahrt in Spanien weiter, während die Notierung in Frankreich plötzlich Halt bekommt.
Hierzulande beließ die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis für Schlachtschweine am Mittwoch (6.11.) bei 1,92 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht (SG) stabil. Auf dem deutschen Schlachtschweinemarkt überwögen ausgeglichene Angebots- und Nachfrageverhältnisse, so die VEZG. Das berichtete auch die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI). Zwar gestalte sich das Aufkommen an Schlachtschweinen durch die regionalen Feiertage in der Vorwoche aktuell reichlicher.
Die Überhänge könnten aber nach und nach abgebaut werden. Die Vermarktung der Tiere verlaufe problemlos, auch weil die Verarbeiter mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft bereits mehr orderten. Für die kommenden Wochen könne mit einer weiteren Belebung der Nachfrage gerechnet werden.
Die Notierung des österreichischen Verbandes landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) blieb zuletzt ebenfalls unverändert, und zwar bei 1,86 Euro/kg SG. In Österreich entspanne sich der Rückstau, der in der Vorwoche wegen des Feiertages teilweise entstanden sei. Zunehmend spürbare Nachfrageimpulse durch das anstehende Weihnachtsgeschäft trügen dazu bei. Zudem dürfte die biologisch bedingte Zunahme des Schlachtschweineangebotes seinen Höhepunkt erreicht haben, erläuterte der Verband.
Verweis auf Preisdifferenz zu Deutschland
Das belgische Schlachtunternehmen Danis zahlte für Schlachtschweine zuletzt unverändert 1,340 Euro/kg Lebendgewicht (LG). Dagegen kam bei Danish Crown Bewegung in den Preis. Nachdem er den EU-weiten Abwärtsentwicklungen im Oktober noch getrotzt hatte, ging er nun um umgerechnet 2 Cent auf 1,45 Euro/kg LG zurück. Der Markt sei durch deutlich gestiegene Angebotsmengen unter Druck geraten, erklärte der dänische Schlachtkonzern. Die Verarbeitungskapazitäten reichten nicht aus, die Mengen aufzunehmen.
Eine neue Entwicklung gab es auch am Marché du Porc Français. Hier stoppte der Abwärtsstrudel des Schlachtschweinepreises, der seit Anfang August stetig um insgesamt etwa 44 Cent gefallen war. Jetzt wurde die Notierung am Donnerstag bei unverändert 1,689 Euro/kg SG festgelegt. In Spanien setzte sich die Abwärtsbewegung der Notierungen unterdessen fort. An der Agrarbörse in Segovia bei Salamanca kosteten Schweine mit mittlerem Fettgehalt am Donnerstag 1,56 Euro/kg LG, was gegenüber der Vorwoche einem Rückgang um 1 Cent entsprach.
Unterdessen kam es in Italien, wo die rasante Bergfahrt der Preise in der Vorwoche mit einem kleinen Rücksetzer ein jähes Ende gefunden hatte, nun zu einem größeren Abschlag. Der Leitpreis für frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 Kilogramm bis 152 Kilogramm rutschte um 3 Cent auf jetzt 2,052 Euro/kg LG ab.
Die Notierung für Vertragsschweine derselben Kategorie verringerte sich ebenfalls um 3 Cent auf nun 2,257 Euro/kg LG. Italienische Marktexperten erklärten den Rückgang mit der großen Differenz zu den Preisen in den anderen europäischen Erzeugerländern. Insbesondere die vergleichsweise niedrigen Preise in Deutschland hätten eine Korrektur nötig gemacht.
EU-Preis weiter schwach
Auf europäischer Ebene gab der Durchschnittspreis weiter nach. In der Woche zum 3. November wurden laut Angaben der EU-Kommission für Tiere der Handelsklasse E im Mittel der Mitgliedstaaten 194,19 Euro/100 kg SG gezahlt; das waren 3,31 Euro beziehungsweise 1,7 % weniger als in der Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde um 9,0% verfehlt.
Die Slowakei meldete den EU-weit einzigen Preisaufschlag, und zwar in Höhe von 0,7%. In Kroatien ging der Preis seitwärts. Die mit 3,7% bis 4,0% größten Preisabschläge gab es in Ungarn, Polen, Estland, Lettland und Tschechien. In Spanien ging der Preis um 2,0% zurück, in Deutschland um 1,2%, in Dänemark um 0,9% und Frankreich um 0,5%. In Griechenland, Italien, Luxemburg, Malta und den Niederlanden erfolgte keine Preisnotierung.