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Naturmedizin kann die Leber schädigen

Veröffentlicht am: 07.08.2024 08:46:55
Kategorie : Allgemein

University of Michigan rät zur Vorsicht bei Grüntee-Extrakt, Kurkuma, Schlafbeere und Co 

07.08.2024 - Auf die Heilkräfte der Natur vertrauende Menschen nehmen Kurkuma gegen Magen-Darm-Erkrankungen, Extrakte aus der Traubensilberkerze zur Linderung der Beschwerden in den Wechseljahren und grünen Tee, der Stoffwechselprozessen im menschlichen Körper positiv beeinflussen, das Krebsrisiko verringern und Immunmechanismen stärken soll. Auch andere Naturpräparate sind "in". Das kann für diejenigen, die zu viel davon konsumieren, gefährlich werden, vor allem für die Leber, sagt Alisa Likhitsup von der University of Michigan (https://umich.edu/ ).

Elf Mio. Amerikaner gefährdet 

Likhitsups Team hat sich auf die Verwendung von sechs der in den USA beliebtesten pflanzlichen Stoffe konzentriert: Kurkuma, Grüntee-Extrakt, Malabar-Tamarinde, Traubensilberkerze, rot fermentierten Reis und Schlafbeere. So nähmen schätzungsweise elf Mio. Amerikaner regelmäßig Kurkuma zu sich, oft in der Annahme, dass es Schmerzen oder Arthritis lindern kann.

"Doch in mehreren randomisierten klinischen Studien konnte keine Wirksamkeit von Kurkuma-haltigen Produkten bei Osteoarthritis nachgewiesen werden", so die Forscher. Eine übermäßige Einnahme von Kurkuma wurde dagegen mit einer schweren Lebertoxizität in Verbindung gebracht.

Ebenso nähmen schätzungsweise mehr als drei Mio. Erwachsene US-Bürger ein anderes potenzielles Lebergift ein, nämlich Grüntee-Extrakt, in der Regel um ihre Energie zu steigern und bei der Gewichtsabnahme zu helfen. Auch bei diesen hätten mehrere Studien keine objektiven Beweise für eine Gewichtsabnahme und eine nachhaltige Verbesserung der Stimmung oder des Energieniveaus erbracht.

Dreifach so viele Leberschäden 

Laut einer nationalen Datenbank haben sich die Fälle von Lebertoxizität im Zusammenhang mit der Einnahme pflanzlicher Arzneimittel, von denen einige schwerwiegend oder sogar tödlich waren, in den USA zwischen 2004 und 2014 fast verdreifacht. Laut der neuen Studie hat der häufigste Konsument ein Durchschnittsalter von 52 Jahren, ist weiß (75 Prozent der Nutzer), weiblich (57 Prozent) und in der Regel wohlhabend.

In zwei Dritteln der Fälle konsumierten die Menschen pflanzliche Präparate, während sie gleichzeitig verschreibungspflichtige Medikamente einnehmen, so das Ergebnis der Studie. Wegen der Gefahr von Wechselwirkungen mit Medikamenten und der Gefährdung der Lebergesundheit sei es wichtig, dass die Anwender pflanzlicher Präparate ihre Ärzte informieren, so die Gruppe um Likhitsup.

"In Anbetracht der weit verbreiteten und zunehmenden Beliebtheit pflanzlicher Produkte fordern wir die Regierungsbehörden auf, eine stärkere Aufsicht darüber in Betracht zu ziehen, wie pflanzliche Produkte hergestellt, vermarktet, getestet und in der allgemeinen Bevölkerung überwacht werden", so die Wissenschaftler abschließend.

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