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MKS: Was können wir Nutztierärzte zur Bekämpfung beitragen?
Veröffentlicht am:
31.01.2025 10:14:15
Kategorie :
Allgemein
31.01.2025 - Tierärzte können als Vektor eine Rolle bei der Übertragung von Tierseuchen spielen – oder mit den richtigen Maßnahmen wesentlich zu ihrer Eindämmung beitragen.
Auf dem Niedersächsischen Tierärztetag berichtete Thomas große Beilage zu Tierseuchen u.a. MKS. Große-Beilage: „So gern Sie den Tierhalter in den Arm nehmen möchten und erstmal zwei Stunden mit ihm reden – Sie haben keine Zeit dafür, weil das Virus sich exponentiell vermehrt.“
Folgende Maßnahmen zur Vermeidung der Verschleppung von Tierseuchen:
• Allgemeine Sauberkeit und Hygiene sind von herausragender Bedeutung. Zur Orientierung können das niedersächsische Biosicherheitskonzept für Schweine haltende Betriebe und der niedersächsische Leitfaden zur Biosicherheit in Rinderhaltungen herangezogen werden.
• Die Bundestierärztekammer hat Mindestanforderungen zur Biosicherheit für Tierärztinnen und Tierärzte beim Besuch von Tierhaltungen (Rind sowie Schwein und Geflügel) veröffentlicht, die unbedingt berücksichtigt werden sollten. Auch aus reinem Selbstschutz: Sollte es zu einem Seuchenausbruch kommen, würden Gutachter diese Standards zu Rate ziehen, um zu beurteilen, ob der Sorgfaltspflicht Genüge getan wurde.
• Die erforderlichen Maßnahmen richten sich nach dem Risiko, das in der momentanen Situation angestiegen ist, es gilt mit dem Ausbruch einer Tierseuche bereits Stufe 2.
• Tierärztinnen und Tierärzte sollten in jeder Tierhaltung betriebseigene Overalls und Stiefel tragen, diese sollten getrennt von der eigenen Kleidung gelagert und regelmäßig durch den Betrieb gereinigt werden.
• Reinigung und Desinfektion: Es ist bei der Wahl von Desinfektionsmitteln darauf zu achten, dass diese zur Inaktivierung von unbehüllten Viren geeignet sind. Im Falle von MKS-Viren eignen sich Säuren oder starke Laugen am besten. Alkohol, Detergenzien und organische Lösungsmittel sind unwirksam. Für die Desinfektion von Schuhwerk sind Wannen gegenüber Matten zu bevorzugen. Die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft stellt eine Liste mit Desinfektionsmitteln zur Verfügung. Bei der Anwendung sollten auch hinsichtlich Konzentration und Einwirkzeit die Herstelleranweisungen beachtet werden.
• Die Routenplanung ist ebenfalls von großer Bedeutung: Betriebe mit hohen Biosicherheitsstandards sollten zuerst angefahren werden, Betriebe mit höherem Risiko erst danach. Betriebe, bei denen der Verdacht einer Tierseuche besteht, werden als letztes angefahren. Sollte bei einer Tierhaltung der Verdacht auf eine Tierseuche aufkommen, muss die Route sofort abgebrochen werden. Außerdem ist eine gute Dokumentation ausschlaggebend für die Rückverfolgbarkeit im Falle eines Seuchengeschehens.
Tierärzte stehen ganz vorne an bei der Bekämpfung von Tierseuchen. TÄ müssen unbedingt mit den betroffenen LW und den Veterinärbehörden eng zusammenarbeiten.
Die nachfolgenden Maßnahmen sind von den Tierarztpraxen zu befolgen:
1. Unverzügliche Meldung
2. Maßnahmen zur Eindämmung im Betrieb
3. Probennahmen
4. Dokumentation
5. Weitere Route abbrechen…. .