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MKS: Die Milch fließt nicht mehr ab

Veröffentlicht am: 20.01.2025 16:19:15
Kategorie : Rinder

20.01.2025 - Fehlende Exportzertifikate sorgen für Rückstau an den Grenzen.

Dem deutschen Milchmarkt droht innerhalb weniger Tage der Zusammenbruch, sollte sich der MKS-bedingte Rückstau von Exportmilch an den Grenzen nicht rasch auflösen. „Wenn dieses Problem nicht schnellstens gelöst wird, können wir die Milch der Landwirte in wenigen Tage nicht mehr verarbeiten“, warnte Peter Manderfeld, Vorstandsvorsitzender der Hochwald Milch eG. Bei einer Pressekonferenz am Rande der Grünen Woche in Berlin verwies er am Donnerstag (16.1) auf fehlende Veterinärzertifikate, die für den Export von Milch zwingend vorliegen müssen: „Wir erleben, dass sich Veterinäre seit dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche sehr zurückhaltend äußern oder auch keine Zertifikate mehr unterschreiben“. Vielen seien die Konsequenzen fehlender Exportbescheinigungen offenbar gar nicht bewusst. „Wir können die Milchproduktion nicht einfach einstellen. Wenn der Export nicht mehr fließt, staut sich die Milch an den Grenzen zurück bis an die Molkereitore“, stellte Manderfeld fest. Bei diesem Szenario gehe es nicht um Wochen und Monate, sondern vielleicht noch um drei, vier Tage. „Wenn die Spotmärkte erst kollabieren, reden wir nicht mehr über Preise, sondern definitiv über Möglichkeiten, die Milch überhaupt noch abzusetzen“, so der Hochwald-Vorstandsvorsitzende.

Werde bei den Exportzertifikaten nicht kurzfristig eine Lösung gefunden, werde Deutschland in der nächsten Woche eine Protestwelle erleben, gegen die die Demonstrationen zum Jahreswechsel 2023/24 nur „lauwarmer Kaffee“ gewesen seien, warnte Manderfeld. Denn bei den Milchbauern gehe es dann ums nackte Überleben, und nicht mehr um irgendwelche Fördergelder oder den Agrardiesel. Manderfeld appellierte an die Verantwortlichen in der Politik, jetzt rasch eine Problemlösung herbeizuführen, um den Warenabfluss aus den Molkereien in den nächsten Tagen zu gewährleisten: „Bewegt eure Veterinäre dazu, praxisorientierte Lösungsansätze zu finden und stärkt ihnen gleichzeitig den Rücken, damit wir wieder exportfähig zu werden“.

Keine grundsätzliche Ablehnung möglich

Hochwald sammelt Manderfeld zufolge seine Milch in acht Bundesländern und zwei europäischen Ländern ein. Rund 40% der Milchmenge gehe zu normalen Zeiten in den Export, davon knapp die Hälfte in Drittländer. Der Milchindustrie-Verband (MIV) hatte unlängst darauf hingewiesen, dass Aussagen zur Freiheit von Tierseuchen Bestandteil von vielen Exportzertifikaten sind. Wenn hier eine Formulierung im Sinne von „kein Auftreten von MKS in Deutschland“ enthalten sei, seien diese Zertifikate durch die zuständigen Behörden kurzfristig nicht auszustellen. Andere Zertifikate enthalten laut MIV die Möglichkeit einer Regionalisierung, sodass Milch und Milchprodukte nur aus einer definierten betroffenen Region, zum Beispiel Landkreisen, von einem Exportverbot betroffen wären. Eine grundsätzliche Ablehnung der Unterzeichnung von allen Exportzertifikaten ergebe sich daraus aber nicht.

Dem deutschen Milchmarkt droht der Zusammenbruch, sollte sich der MKS-bedingte Rückstau von Exportmilch an den deutschen Grenzen nicht rasch auflösen. Davor warnt Peter Manderfeld, Vorstandsvorsitzender der Hochwald Milch eG. Er verweist zur Begründung auf fehlende Veterinärzertifikate, die für den Export von Milch zwingend vorliegen müssen. Die Politik müsse hier schnellsten eine Lösung finden und den Veterinären den Rücken stärken.

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