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Seminare für Tierärzte/-innen und Landwirte/-innen

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Milchviehhaltung in Deutschland: Tierbestand auf Tiefststand

Veröffentlicht am: 11.01.2025 13:09:55
Kategorie : Rinder

11.01.2025 - In der deutschen Milchviehwirtschaft setzt sich der Trend des Bestandsrückgangs weiter fort. Nach aktuellen Berichten des Statistischen Bundesamtes und der ZMB hat die Zahl der Milchkühe im November 2024 einen neuen Tiefpunkt erreicht. Bundesweit wurden nur noch 3,589 Millionen Tiere gezählt, was einem Rückgang von 3,3% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies markiert den stärksten jährlichen Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen in der HIT-Datenbank.

Ein wesentlicher Faktor für diese Entwicklung ist die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit, die seit Mitte des Jahres vermehrt auftrat und erhebliche Verluste in den Beständen verursachte. Die Gesamtzahl der Milchviehbetriebe fiel ebenfalls unter die 50.000er-Marke, mit insgesamt 48.649 Betrieben im November 2024. Dies stellt einen Rückgang von 3,8% im Vergleich zum Vorjahresmonat dar und bedeutet, dass die Zahl der Betriebe seit 2009 um fast die Hälfte gesunken ist. Trotz der sinkenden Betriebszahlen stieg die durchschnittliche Anzahl der Milchkühe pro Betrieb auf 73,8 Tiere.

Der Rückgang des Milchviehbestandes zeigt regionale Unterschiede. Während Baden-Württemberg und Bayern relativ stabile Bestandszahlen aufweisen, verzeichneten das Saarland, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein besonders starke Rückgänge. Auch in den milchproduzierenden Hochburgen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sank die Zahl der Milchkühe um jeweils 4,0%, was über dem bundesweiten Durchschnitt liegt.

Die Population der Kälber ist ebenfalls rückläufig, was langfristige Auswirkungen auf die Nachzucht haben könnte. Es wurde eine Abnahme um 3,8% bei Kälbern unter acht Monaten und um 3,1% bei weiblichen Kälbern im Alter von acht bis zwölf Monaten festgestellt. Vor allem kleinere Betriebe mit zehn bis 49 Tieren waren von einem überdurchschnittlich hohen Rückgang betroffen, während größere Betriebe mit mehr als 200 Kühen einen etwas geringeren Rückgang von 2,7% verzeichneten.

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