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Milcherzeuger gewinnen Marktmacht

Veröffentlicht am: 01.12.2024 17:30:31
Kategorie : Rinder

01.12.2024  - Der Geschäftsführer der niederländischen Molkereigenossenschaft Royal FrieslandCampina (RFC), Jan Derck van Karnebeek, rechnet mit einer Verknappung auf dem Milchmarkt in Nordwesteuropa. Wie der Manager auf dem Nationalen Milchviehkongress in Gorinchem am Dienstag (26.11.) erklärte, stärkt diese Entwicklung die Marktmacht der Landwirte gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel.

„Der alte Ansatz, dass die Supermärkte Mengen ausschreiben konnten und dass es immer jemanden gab, der die Milch zu einem niedrigeren Preis liefern konnte, ist endgültig vorbei“, betonte van Karnebeek.

„Aber die Welt, in der wir konkurrieren, ist nicht nur Nordwesteuropa. Es gibt billigere Milch aus Polen, Irland, den Vereinigten Staaten und Neuseeland“, räumte der Firmenchef ein. Indes habe der Handelsstreit der EU mit China nur geringe Auswirkungen auf die Milchwirtschaft. Aktuell gehe es dabei nämlich hauptsächlich um Elektroautos und Computerchips und nicht um Molkereiprodukte.

Der größte Teil der Einnahmen von FrieslandCampina in China entfalle indes weniger auf Käse und Butter, sondern vielmehr auf Säuglingsnahrung und entsprechende Inhaltsstoffe. Diese Produkte würden von Peking nachdrücklich aus der Diskussion herausgehalten, weil das Land auf die Qualität aus den Niederlanden angewiesen sei. Allerdings sei nicht auszuschließen, dass der Streit aus mittelfristiger Sicht dem Handel mit Molkereiprodukten schaden könne.

Mit Blick auf die Einfuhrzölle, die der designierte US-Präsident Donald Trump plant, zeigte sich der CEO unterdessen noch unbesorgt. Zwar lieferten die Niederlande recht viel Käse in die USA. Die dortigen Regalpreise seien aber viel höher als in den Niederlanden. „Deshalb weiß ich nicht, ob eine Erhöhung der Zölle um 20 Prozentpunkte hier größere Auswirkungen haben wird. Aber wir müssen aufpassen“, sagte van Karnebeek. Die RFC hob ihren Garantiepreis zuletzt an, und zwar für Dezember 2024 auf 57,35 Euro/100 Kilogramm Milch. Das waren 1,85 Euro mehr als im Vormonat. Der Vergleichswert vom Dezember 2023 wurde damit sogar um 11,04 Euro übertroffen.

Futureskurse im Aufwärtstrend

Unterdessen bewegen sich die Kurse für den vorderen Butterfuture an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig seit dem zweiten Quartal des laufenden Jahres in einem Aufwärtstrend. Der Dezembertermin 2024 wurde am Donnerstag (28.11.) für 7.800 Euro/t gehandelt. Allerdings erwarten die Marktakteure für das kommende Jahr sinkende Butterpreise: Für den Kontrakt mit Fälligkeit im Januar 2025 waren zuletzt 7.200 Euro/t anzulegen, für den Februar 6.950 Euro/t und für den März 6.750 Euro/t.

Derweil tendieren auch die EEX-Kurse für Magermilchpulver (MMP) nach oben, und zwar seit ihrem Jahrestief im Juli 2024. Außerdem werden - im Gegensatz zu Butter - für das kommende Jahr steigende Kurse erwartet. Der vordere MMP-Kontrakt mit Fälligkeit im Dezember 2024 wurde am Freitag (29.11.) für 2.675 Euro/t gehandelt. Im Vergleich zum Fronttermin verzeichnete die Börse für die Fälligkeiten Januar, Februar und März 2025 Aufschläge von 75 Euro/t beziehungsweise 85 Euro/t und 90 Euro/t.

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