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Klimaplattform für Schweinehalter soll bei QS an den Start gehen
Veröffentlicht am:
14.01.2025 16:19:24
Kategorie :
Schweine
ISN, 14.01.2025 - Wie die QS Qualität und Sicherheit GmbH heute mitteilte, wird derzeit an der Entwicklung einer Klimaplattform als Branchenlösung zur CO2-Berechnung in der Schweinehaltung gearbeitet. Mit Hilfe der Klimaplattform soll die Klimaleistung der Nutztierhaltung sichtbar gemacht werden. Im Fokus steht dabei ein brancheneinheitliches Vorgehen über QS. Das Berechnungsmodell wird aktuell von den Landwirtschaftskammern Niedersachsen und NRW, dem LfL Bayern, dem Thünen Institut und KTBL erarbeitet. Der Start der Klimaplattform ist noch im 1. Quartal 2025 geplant.
ISN: Ein einheitliches Berechnungsmodell für den CO2-Fußabdruck für Schweinefleisch ist zu begrüßen. Wichtig ist, dass die Klimaplattform so gebaut wird, dass allen Schweinehaltern eine freiwillige Teilnahme ermöglicht wird und dass diese dabei Herr der Daten bleiben.
Das Thema CO2-Fußabdruck gewinnt in der Land- und Fleischwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Hintergrund sind u.a. die mit den Klimaschutzzielen verbundenen EU-Vorgaben, die im Rahmen des Green Deals, über den Finanzsektor und Nachhaltigkeits-Berichtspflichten (CSRD-Berichtspflichten) bis in den landwirtschaftlichen Sektor durchschlagen. Berichtspflichtige Unternehmen der Agrar- und Ernährungsbranche (z.B. Schlachtunternehmen und Molkereien) für die die landwirtschaftlichen Lieferanten entscheidend zur Ermittlung der CO2-Bewertung sind, haben sich deshalb zum Teil bereits mit individuellen Lösungen auf den Weg gemacht.
QS koordiniert eine Branchenlösung
Vor diesem Hintergrund wird aktuell über eine Branchenlösung zur Berechnung von CO2-Emissionen in schweinehaltenden Betrieben diskutiert. Wie die QS Qualität und Sicherheit GmbH heute in einer Pressemitteilung mitteilte, wurde das QS-Prüfsystem beauftragt, die Erarbeitung einer solchen Branchenlösung zu koordinieren und umzusetzen. Ziel der Klimaplattform sei die Verständigung auf eine einheitliche Berechnung einzelbetrieblicher CO2-Emissionen als Grundlage zur Minimierung der CO2-Emissionen. Darüber hinaus soll die Bereitstellung der Werte für die CSRD-Berichtspflichten der nachgelagerten Stufen ermöglicht werden.
Einheitliches Berechnungsmodell
Laut QS wird aktuell von den Landwirtschaftskammern Niedersachsen und NRW, der LfL Bayern, dem Thünen Institut und KTBL ein entsprechendes Berechnungsmodell erarbeitet. Schweinehaltende Betriebe sollen noch 1. Quartal 2025 ihre Daten für die CO2-Berechnungen in einer von QS bereitgestellten Plattform eingeben können. Es ist geplant, dass die für die Berechnung benötigten Betriebsdaten auch über Schnittstellen aus Farm- Management-Systemen übertragen werden können.
Tierhalter entscheidet über seine Daten
Eine branchenweit einheitliche Vorgehensweise biete laut QS den Vorteil, dass die Dateneingabe durch die landwirtschaftlichen Betriebe und die anschließende Berechnung nur einmal erfolgen muss, anstatt dass sich viele verschiedene Vorgehensweisen im Markt etablieren. Damit die Tierhalter selbst entscheiden können, welche Daten aus der Plattform an welche Dritte weitergegeben werden dürfen, wird ein klar definiertes Rollen-Rechte-System vorgesehen.
Die ISN meint:
Ein CO2-Fußabdruck hängt wesentlich von der Effizienz der Erzeugung ab. Insofern ist die Reduzierung des Fußabdrucks gleichgerichtet mit den Zielen einer effizienten Schweinefleischerzeugung. Zu begrüßen ist insbesondere die Vereinheitlichung des Berechnungsmodells zur Ermittlung des CO2-Fußabdrucks. Denn es macht wenig Sinn, wenn die gleichen Betriebsdaten in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen oder Bayern zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Entscheidend ist, dass sich die Breite der Schweinehalter z.B. vom Mischfutterbezieher bis zum Eigenmischer Berücksichtigung finden und dass Schnittstellen die Möglichkeit bieten, vorhandene und dezentrale Managementsoftware zu nutzen. Wichtig ist auch, dass die Schweinehalter auf freiwilliger Basis teilnehmen und dabei Herr der Daten bleiben. Die Schweinehalter müssen individuell entscheiden können, wer die Daten bekommt, denn am Ende haben diese Daten auch einen ökonomischen Wert.