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In Deutschland kursierende Variante des Vogelgrippe-Virus kann Kühe Infizieren
Veröffentlicht am:
24.06.2024 09:24:25
Kategorie :
Rinder
24.06.2024 - In den USA haben sich bereits eine Reihe von Milchkühen mit dem Vogelgrippe-Virus infiziert. Doch dort kursiert eine andere Form des Erregers als hierzulande. Wie sieht das Risiko für Kühe in Deutschland aus? Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) empfiehlt eine erhöhte Aufmerksamkeit.
Auch die in Deutschland kursierende Variante des Vogelgrippe-Virus H5N1 kann Kühe infizieren. Das hat ein erster Test am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems bei Greifswald ergeben. Die Tiere seien über die Zitzen mit dem von einem Wildvogel stammenden Erreger infiziert worden, teilte das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit mit. Das Virus habe sich im Euter vermehrt und die Milchkühe hätten eindeutige Krankheitssymptome wie starken Milchbildungsrückgang, Veränderung der Milchkonsistenz und Fieber gezeigt.
Anlass für das im Mai gestartete Experiment waren Ansteckungen von Kühen in den USA. Das seit Ende März aus den USA gemeldete Infektionsgeschehen mit dem Vogelgrippe-Virus betrifft dutzende Betriebe in mehreren Bundesstaaten. In Milchproben erkrankter Tiere wurden zum Teil hohe Viruslasten nachgewiesen. Auf welchem Weg die Kühe sich genau anstecken, ist einer FLI-Sprecherin zufolge noch unklar.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält die von der Vogelgrippe bei Kühen ausgehende Gefahr für Menschen derzeit noch für gering, mahnte aber alle Staaten zu erhöhter Aufmerksamkeit für mögliche Infektionen. Wissenschaftler befürchten, dass sich das Virus weiter verändern und letztlich auch den Menschen erfassen könnte.
Die Risikoeinschätzung des FLI ändere sich durch das Zwischenergebnis des Experimentes nicht, hieß es. Sowohl das Risiko des Eintrags des US-amerikanischen H5N1-Stammes (B3.13) in deutsche Rinderbestände als auch das Risiko der Infektion von Rindern mit in Europa vorkommenden H5-Viren werde für Deutschland als sehr gering eingeschätzt. Dennoch empfahl das FLI eine erhöhte Aufmerksamkeit.
Das FLI untersuchte den Angaben zufolge vorsorglich auch rund 1400 Serumproben von Kühen aus von Geflügelpest besonders betroffenen Regionen in Deutschland auf Antikörper und etwa 350 Tankmilchproben aus verschiedenen Regionen – mit jeweils negativem Ergebnis, wie es hieß. Insgesamt seien rund 1500 Tankmilchproben geplant.