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Höhere Impfdichte gegen Blauzungenkrankheit gefordert
Veröffentlicht am:
21.09.2024 16:06:43
Kategorie :
Rinder
21.09.2024 – Der Präsident der Landestierärztekammer Lothar Hoffmann ruft zur verstärkten Impfung gegen die für verschiedene Tierarten gefährliche Blauzungenkrankheit auf.
Bisher liege die Impfdichte in Thüringen bei Schafen bei etwa 40 Prozent, so Hoffmann. „Ziel wäre es, mindestens 70 bis 80 Prozent aller Schafe zu impfen, um einen guten flächendeckenden Schutz gegen die Krankheit zu haben.“ Bei Rindern sei die Impfdichte noch geringer als bei Schafen.
Das Krankheitsgeschehen werde sich in der kälteren Jahreszeit etwas beruhigen, es werde aber nicht von selbst verschwinden, betonte Hoffmann außerdem. Die für Menschen ungefährliche Seuche wird über Stechmücken, sogenannte Gnitzen, und kann in schweren Fällen bei Tieren tödlich enden. Vor allem Rinder und Schafe sind betroffen, aber auch Ziegen oder Hirsche. Laut dem Friedrich-Loeffler-Institut tritt die Krankheit wegen der Übertragung durch Stechmücken verstärkt saisonal in der warmen Jahreszeit bei feuchtwarmem Wetter auf.
Bereits zehntausende Impfungen besagt
Die Blauzungenkrankheit, speziell der Serotyp BTV 3, breitet sich seit einigen Monaten zunehmend in Deutschland aus. Im August wurden die ersten Fälle auch in Thüringen nachgewiesen. Zuvor war sie laut Gesundheitsministerium letztmalig 2009 dort festgestellt worden. Ende August waren sieben Rinder und neun Schafe in verschiedenen Regionen Thüringens nachweislich von der Krankheit betroffen. Das geht aus der Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der AfD-Fraktion hervor.
Demnach wurden in diesem Jahr rund 26.900 Impfungen Rindern durchgeführt, sowie 41.650 Impfungen für Schafe und knapp 950 für Ziegen. Für eine vollständige Immunisierung müssen die Tiere gegebenenfalls mehrfach geimpft werden. Tierhalter können zu der Impfung einen finanziellen Zuschuss vom Land und der Tierseuchenkasse erhalten.
Zusätzlich zur Impfung empfiehlt Hoffmann Tierhaltern, Schafen und Co. nicht in Feuchtgebieten weiden zu lassen. Dort sei die Dichte der Gnitzen-Bevölkerung in der Regel am stärksten. Damit die Nutztiere allgemein gegenüber Erkrankungen widerstandsfähiger sind, rät Hoffmann unter anderem außerdem, dass diese Darm mit Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt werden.