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Haltung von Kühen: Viel Kraftfutter bringt am Ende wenig
Veröffentlicht am:
29.12.2024 10:29:23
Kategorie :
Rinder
29.12.2024 - Göttinger Forscher arbeiten an der nachhaltigen Fütterung von Kühen. Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass viel Kraftfutter wenig bringt.
Wie stark Menschen und Kühe um die gleiche Nahrungsressource konkurrieren, zeigt eine Studie von Forschern aus Göttingen und Kassel.
Jahrzehntelang wurden Milchkühe mit dem Ziel der Ertragssteigerung verstärkt mit protein- und energiereichem Kraftfutter versorgt. Forscher zweifelten an der Erfolgsformel, stellten sich Fragen: Wie lässt sich die Milchproduktion nachhaltiger gestalten? Wie beeinflusst die Kraftfutterfütterung die Nachhaltigkeit?
„Die Ergebnisse zeigen, dass viel Kraftfutter die Gesamtbilanz bei der Erzeugung von Nahrungsprotein deutlich verschlechtert“, erklärt Erstautorin Maria Wild von der Abteilung Graslandwissenschaft der Uni Göttingen. „Eine grasbasierte Milcherzeugung dagegen bringt trotz geringerer Gesamtmilchmenge mehr Protein für die menschliche Ernährung.“ Zudem ist eine hohe Proteinerzeugung auch nachteilig für die Umwelt, wie Dr. Martin Komainda von derselben Uni-Abteilung ergänzt: „Eine hohe Netto-Proteinerzeugung geht mit einer deutlich größeren Pflanzenartenvielfalt auf den Grünlandflächen der Betriebe und mit weniger Stickstoff- und Phosphorüberschüssen einher.“… . Lesen Sie hier den gesamten Bericht
Hier der Link zur Originalveröffentlichung (Maria Wild et al. Feed the green for a sustainable and protein-efficient dairy prodcution. Agricultural Systems (2025). Doi: 10.1016/j.agsy.2024.104216)
ERGEBNISSE UND SCHLUSSFOLGERUNGEN
Unsere Ergebnisse zeigen, dass höhere Konzentrationszusätze die Effizienz der Umwandlung von Pflanzenprotein in Nahrungsmittel deutlich reduzieren. Ein kritischer Schwellenwert wurde bei einem Konzentrationsmilchanteil von 30 % oder 177 g Konzentrationsfutter pro Kilogramm produzierter Milch ermittelt, ab dem sich der Nettoproteinbeitrag auf den Nettoverbrauch verschiebt. Darüber hinaus zeigen wir wichtige Zusammenhänge zwischen einer hohen Proteineffizienz und einer verbesserten Umweltleistung der Betriebe auf, wie z. B. eine höhere Shannon-Grünlanddiversität und geringere Nährstoffüberschüsse. Unsere Studie schlägt eine grasbasierte Milchviehhaltung als integrierte Lösung zur Steigerung der Nettoproteinproduktion bei gleichzeitiger Wahrung kritischer Ökosystemfunktionen vor.
BEDEUTUNG
Wir brauchen dringend nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken, die eine effiziente Nahrungsmittelproduktion mit der Verringerung negativer Umweltauswirkungen in Einklang bringen. Unsere Studie ist die erste, die auf der Grundlage mehrjähriger Managementdaten und umfassender Vegetationsaufnahmen direkte positive Zusammenhänge zwischen der Proteinverwertungseffizienz von Milchviehbetrieben und ihren Umweltauswirkungen aufzeigt…. .