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Gestank, Regeln, Umwelt: Alles Wichtige zum Düngen mit Gülle
Veröffentlicht am:
02.03.2025 10:23:05
Kategorie :
Allgemein
02.03.2025 - Für manche ist es die "frische Landluft", für andere ein beißender Gestank. Gülle auf den Feldern stinkt oft zum Himmel. Wie kann man das vermeiden? Und belastet Gülle trotz klarer Regeln das Grundwasser? Wir liefern die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Gülle.
Gülle ist eine Mischung aus Urin und Kot von Schweinen und Kühen. Darin gelöst sind Nährstoffe und Mineralstoffe, vor allem Stickstoff, Phosphat, Kalium und Magnesium. Den Stickstoff brauchen die Pflanzen zum Beispiel, um Proteine zu bilden. Das wiederum hilft beim Aufbau von Blättern und Trieben. Kurzum: Gülle ist ein echter Powerstoff für die Pflanzen auf dem Feld.
Gülle ist sehr reichhaltig. Muss sie aber auch unbedingt riech-haltig sein? Schuld am Gestank ist das Ammoniak in der Gülle. Wenn es flüchtig wird, fängt die Luft an zu müffeln. Das ärgert die Nachbarn, aber auch den Landwirt. Denn alle Nährstoffe, die in die Luft gehen, kommen nicht da an, wo sie hinsollen: an den Wurzeln der Pflanzen.
"Wie stark es beim Düngen stinkt, hängt unter anderem vom Wetter ab", sagt Dr. Horst Gömann, Agrarwissenschaftler bei der Landwirtschaftskammer NRW. "Bei Sonnenschein und Wind stinkt es stärker, bei leichtem Nieselregen werden die Nährstoffe dagegen schneller in den Boden gewaschen, es entsteht weniger Ammoniak."
Die Landwirtschaftskammer NRW testet außerdem ein neues Verfahren: das Ansäuern. Die Gülle bekommt einen Schuss Schwefelsäure. Dadurch verändert sich der pH-Wert in der Gülle, anstatt Ammoniak entsteht Ammonium. Das entweicht nicht und stinkt deshalb auch nicht. In einer Studie der Universität Bonn sind die Ammoniak-Ausdünstungen so um 40 Prozent zurückgegangen. Mehr zur Ansäuerung der Gülle mit Schwefelsäure gibt es auch bei WDR Lokalzeit Land.Schafft.
"Grundsätzlich ist das Düngen mit Gülle nicht umweltschädlich", sagt Agrarwissenschaftler Gömann, "nur zu viel ist zu viel". Früher gab es auf den Feldern in NRW durchaus eine "Überdüngung", meint er. Dank neuer Technik und Methoden beim Düngen sei das mittlerweile aber nicht mehr so. "Es braucht weniger Düngung bei recht stabilen Erträgen, weil die Ausbringung des Düngers effizienter ist", sagt Gömann. Natürlich nur, wenn Landwirte die Grenzwerte einhalten und keine Gülle in Gewässer gelangt.
Genau da liegt das Problem. Nicht jeder Landwirt hält sich an die Regeln, immer wieder werden "schwarze Schafe" von den Kontrolleuren der Landwirtschaftskammern erwischt, die zu viel düngen oder nicht auf umliegende Bäche achten. Die Folge: Zu viel Nitrat im Trinkwasser…. .
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