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Geflügelbranche warnt: Importfleisch bedroht deutsche Standards

Veröffentlicht am: 26.02.2025 16:11:04
Kategorie : Allgemein

26.02.2025 - Die Deutsche Geflügelwirtschaft warnt vor den Folgen zunehmender Geflügelfleisch-Importe, insbesondere durch das Mercosur-Abkommen. Laut Hans-Peter Goldnick, Präsident des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), entspricht importiertes Geflügel häufig nicht den hohen deutschen Standards in Bezug auf Lebensmittelsicherheit, Nachhaltigkeit und Tierwohl. Zudem seien lange Transportwege von Tiefkühlware aus ökologischer Sicht problematisch

ZDG: Importiertes Geflügel entspricht oft nicht deutschen Standards

Die Deutsche Geflügelwirtschaft warnt vor den Folgen zunehmender Geflügelfleisch-Importe, insbesondere durch das Mercosur-Abkommen. Laut Hans-Peter Goldnick, Präsident des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), entsprechen diese Importe aus Südamerika und der Ukraine häufig nicht den hohen deutschen Standards in Bezug auf Lebensmittelsicherheit, Nachhaltigkeit und Tierwohl. 

Zudem seien die langen Transportwege von Tiefkühlware aus ökologischer Sicht problematisch. Goldnick fordert daher dringendes politisches Handeln, um Deutschlands hohe Standards langfristig zu sichern, Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden und faire Marktbedingungen für die heimische Geflügelwirtschaft zu gewährleisten.

Mit ihre soeben veröffentlichten „Geflügel-Agenda 2025“ fordert die Branche deshalb, die Herkunft deutscher Geflügelprodukte stärker zu würdigen und einheitliche europäische Rahmenbedingungen bei Tierhaltung und Produktion durchzusetzen. Wichtig sei zudem, schnellere und vereinfachte Genehmigungen für den Neubau und die Modernisierung von Geflügelställen zu schaffen, um den steigenden Bedarf in Deutschland weiterhin selbst decken zu können.

Herkunft zählt: Geflügelbranche drängt auf klare Kennzeichnung

Der ZDG bekennt sich ausdrücklich zum Freihandel, fordert jedoch faire Wettbewerbsbedingungen. Goldnick betont, dass die EU-Ankündigungen zur Herkunftskennzeichnung nun zügig umgesetzt werden müssten. 

Konkret schlägt die Agenda eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Geflügelfleisch in der Gastronomie und öffentlichen Kantinen vor. Mehr als 55 Prozent des Geflügelfleisches in Deutschland wird dort verbraucht, doch gerade hier fehlt eine Kennzeichnungspflicht. „Wer einen Chicken-Döner kauft, muss wissen, ob das Fleisch aus Paraguay oder Brandenburg stammt und unter welchen Bedingungen es produziert wurde“, so Hans-Peter Goldnick. 

Die Geflügelwirtschaft will deshalb ab Mitte 2025 ein Gastro-Label bereitstellen, das die heimische Herkunft transparent macht und staatlichen Einrichtungen kostenlos angeboten wird.

ZDG: Unterschiedliche CO₂-Berechnung benachteiligt heimische Erzeuger

Außerdem fordert die Branche einheitliche Standards für die CO₂-Bilanzierung tierischer Lebensmittel, da derzeit viele unterschiedliche Berechnungsmethoden zu Verzerrungen führen. Die deutsche Geflügelproduktion schneide im Vergleich zu Importfleisch wegen kurzer Transportwege und besserer Standards oft deutlich besser ab. Politik und Wissenschaft sollen daher klare Bewertungsmaßstäbe entwickeln, die europaweit gelten und alle Produktionsschritte fair berücksichtigen.                                                                                                                                                _____________________________________________

Die Geflügel-Agenda 2025: Forderungen der Geflügelwirtschaft

Die Geflügel-Agenda 2025 enthält konkrete Maßnahmen, um Qualität und Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Produktion zu sichern. Dazu gehören:

1. Herkunftskennzeichnung ausweiten: Verbraucher sollen auch in Gastronomie und Kantinen erkennen können, woher ihr Geflügelfleisch stammt.

2. Einheitliche CO₂-Bilanzierung: Standardisierte Berechnungsmethoden für tierische Lebensmittel, um Vergleiche fair und transparent zu gestalten.

3. Ernährungsempfehlungen überarbeiten: Geflügelfleisch sollte in den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) angemessen berücksichtigt werden.

4. Bau- und Umbau-Offensive für Stallanlagen: Genehmigungsverfahren beschleunigen, um moderne, tierwohlgerechte Ställe zu ermöglichen.

5. EU-weite Standards für Geflügelfleischproduktion: Keine nationalen Alleingänge, sondern europaweit einheitliche rechtliche Rahmenbedingungen.                                                                                _____________________________

Umweltfreundlich und gesund: Warum Geflügel nicht vom Speiseplan verschwinden sollte

Die Geflügelwirtschaft kritisiert zudem die neuen Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) von 2024, die einen stärkeren Fokus auf pflanzenbasierte Ernährung setzen und den Fleischkonsum stark reduzieren. „Hähnchenfleisch hat die beste Umweltbilanz unter tierischen Produkten“, argumentiert Goldnick und fordert, dass die Bundesregierung die Empfehlungen überarbeitet, den Konsum von heimischem Geflügel aktiv fördert und die DGE auffordert, ihre Empfehlungen um den sinnvollen Verzehr von gesundem Geflügelfleisch zu ergänzen. Hans-Peter Goldnick: „Die neue Bundesregierung muss die DGE-Empfehlungen anpassen und sagen: Esst mehr Geflügel von hier, das ist gut für Euch und für die Umwelt.“

Bau- und Umbau-Offensive für mehr Versorgungssicherheit

Ein zentrales Problem sieht die Geflügelwirtschaft auch in der schleppenden Genehmigungspraxis beim Stallbau. Aufgrund komplizierter und uneinheitlicher Bau- und Immissionsschutzregeln dauert es derzeit oft vier Jahre, bis ein Stall genehmigt wird. Dadurch werden dringend benötigte Investitionen in moderne Ställe mit hohen Tierwohlstandards massiv behindert. Um den steigenden Geflügelfleischbedarf zu decken und den Selbstversorgungsgrad Deutschlands nicht weiter sinken zu lassen, sei eine Reform der Bau- und Immissionsschutzgesetze unverzichtbar. 

"Hans-Peter Goldnick „Bei einem so wichtigen Lebensmittel verlieren wir immer mehr nationale Unabhängigkeit. Deshalb brauchen wir in Deutschland dringend eine Bau- und Umbau-Offensive für mehr Versorgungssicherheit und Tierwohl.“ Die Genehmigungsdauer für derartige Bauvorhaben liegt in Deutschland aktuell noch bei mehreren Jahren."

Geflügelwirtschaft gegen nationale Alleingänge beim Tierschutz

Der Verband lehnt nationale Alleingänge, wie eine Erweiterung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung für Mastputen, Junghennen und Elterntiere, strikt ab. Diese würden die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Betriebe gegenüber europäischen und globalen Konkurrenten massiv gefährden. Vielmehr sei eine europaweit einheitliche Regelung erforderlich, besonders bei der bislang ungeregelten Haltung von Puten. Als positives Beispiel verweist die Geflügelwirtschaft auf die bereits bestehenden freiwilligen deutschen Standards für Mastputen („Bundeseinheitliche Eckwerte“ von 2013), die als vorbildlich gelten. (Quelle: Deutsche Geflügelwirtschaft, Geflügel-Agenda 2025)

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