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Gefährlicher Leichtsinn: Jede vierte Antibiotika-Therapie falsch
Veröffentlicht am:
25.11.2024 16:23:15
Kategorie :
Allgemein
25.11.2024 - Eine Studie zeigt: 25 Prozent der Antibiotika-Therapien in deutschen Kliniken sind unangemessen. Untersuchung von 8.500 Patienten in zehn Krankenhäusern beunruhigt Experten. Die Ergebnisse der aktuellen Studie, die auf Daten von 8.500 Patienten in zehn deutschen Kliniken basiert, verdeutlichen ein drängendes Problem: 25 % der Antibiotika-Therapien sind unangemessen. Dies alarmiert Experten, da der unsachgemäße Einsatz von Antibiotika nicht nur die individuellen Behandlungserfolge gefährdet, sondern auch die globale Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen weiter verstärkt.
Ursachen für den problematischen Einsatz
1. Fehlende Diagnostik und Überdiagnosen: Oft werden Antibiotika verschrieben, ohne dass eine klare Diagnose vorliegt, oder es werden unnötig Breitbandantibiotika eingesetzt.
2. Mangelndes Bewusstsein: Ärzte und Patienten sind nicht immer ausreichend über die Risiken eines falschen Antibiotikaeinsatzes informiert.
3. Systemische Probleme: Zeitdruck und fehlende Alternativen in der klinischen Praxis fördern den unkritischen Einsatz.
Globale Dimension
Nicht nur in der Humanmedizin, sondern auch in der Massentierhaltung wird der übermäßige Einsatz von Antibiotika zunehmend kritisch betrachtet. In beiden Bereichen trägt dies zur Entstehung und Verbreitung resistenter Keime bei.
Engpässe bei der Antibiotikaversorgung
Die globale Verfügbarkeit von Antibiotika steht vor einer doppelten Herausforderung:
• Ökonomische Barrieren: Ein mangelnder kommerzieller Anreiz und ein kleiner Markt für Antibiotika machen die Entwicklung neuer Wirkstoffe für Pharmaunternehmen unattraktiv.
• Fehlende Bedarfsprognosen: Es gibt kaum verlässliche Systeme, um den zukünftigen Bedarf an Antibiotika weltweit zu planen und Engpässe frühzeitig zu erkennen.
Lösungsansätze:
1. Bessere Aufklärung und Schulung: Gesundheitsfachkräfte und Patienten müssen stärker für den rationalen Einsatz von Antibiotika sensibilisiert werden.
2. Verbesserte Diagnostik: Der Zugang zu präzisen und schnellen Diagnosetools kann dazu beitragen, unnötige Verschreibungen zu vermeiden.
3. Anreize für Forschung und Entwicklung: Staatliche Förderprogramme und Partnerschaften mit der Industrie könnten helfen, die Innovationskraft im Bereich neuer Antibiotika zu stärken.
4. Globale Überwachungssysteme: Effiziente Prognosesysteme könnten die Verteilung und Verfügbarkeit von Antibiotika verbessern.
Die Studie verdeutlicht, dass der sorgsame Umgang mit Antibiotika nicht nur eine medizinische, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe ist. Es bedarf koordinierten Handelns, um die Wirksamkeit dieser lebensrettenden Medikamente zu erhalten… .