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Faktencheck: Fragen und Antworten zu MKS

Veröffentlicht am: 13.01.2025 17:20:16
Kategorie : Allgemein

13.01.2025 - Die Maul- und Klauenseuche ist eine Viruserkrankung. Es gibt sieben Serotypen (O, A, C, Asia 1, SAT1, SAT2, SAT3), die in zahlreiche Untertypen und Stämme unterteilt werden. MKS ist wegen ihrer hohen Ansteckungsgefahr gefürchtet. Im Mittelpunkt des Infektions- und Seuchengeschehens steht das Rind. Das Virus hat eine hohe Morbidität, es führt aber selten zum Tod. Da MKS starken seuchenrechtlichen Beschränkungen unterliegt, hat der Eintrag in einen Bestand, in ein Land insbesondere auch starke wirtschaftliche Folgen.

Wo tritt MKS auf?

Die MKS ist in Teilen der Türkei sowie in vielen Ländern Afrikas und Asiens nach wie vor endemisch vor. Eine ständige Bedrohung für Europa stellen illegal eingeführte Nahrungsmittel aus diesen Ländern dar. Das Verfüttern von Speiseabfällen ist aus diesem Grund streng verboten. Die Missachtung dieses Verbots führte im Jahr 2001 zu einem verheerenden Seuchenzug in Großbritannien mit Folgeausbrüchen in anderen europäischen Ländern. Im Januar 2025 trat nun zum ersten Mal seit 1988 die MKS wieder in Deutschland, Brandenburg, Nähe Berlin bei einer Herde Wasserbüffel auf. Der Weg des Eintrags ist noch ungeklärt.

Für wen ist die MKS ansteckend?

MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung der Paarhufer und Schwielensohler. Als empfänglich gelten u.a. Haus- und Wildschweine, Rinder, Schafe, Ziegen, Büffel, Wildwiederkäuer, in den tropischen Ländern Giraffen, Kamele und Flusspferde.

Die typischen Wirte für MKS-Viren in Deutschland sind Hauswiederkäuer und -schweine, aber auch viele Zoo- und Wildtiere können an MKS erkranken. Die Jägerschaft in Brandenburg ist alarmiert und meldet auffällige Wildtiere (klammer Gang, verendete Tiere). Tierpark und Zoo in Berlin sind vorerst geschlossen. Für den Menschen ist MKS nicht gefährlich. Der Verzehr von Fleisch und Milch infizierter Tiere gilt als ungefährlich.

Wie wird MKS übertragen?

Die häufigste Übertragungsart der MKS ist der Kontakt zwischen erkrankten und empfänglichen Tieren. An MKS erkrankte Tiere verbreiten das Virus in großen Mengen mit der Flüssigkeit aufgeplatzter Blasen, aber auch mit Speichel, Milch, Dung und der Atemluft. Es besteht zudem ein hohes Risiko für eine indirekte Ansteckung über kontaminiertes Futter, Gegenstände, Fahrzeuge oder Personen. Mit dieser indirekten Ansteckung kann das Virus viele Kilometer verschleppt werden. Unter anderem auch deswegen sind Biosicherheitsmaßnahmen mehr als wichtig in potentiell gefährdeten Betrieben.

Klinisches Bild

Die Krankheit verläuft bei den meisten erwachsenen Tieren nicht tödlich, führt aber zu einem lang anhaltenden Leistungsabfall. Bei Jungtieren können hohe Verluste durch Schädigung des Herzmuskels auftreten. Im Allgemeinen zeigen Milchrinder die schwersten Krankheitsanzeichen. Nach einer Inkubationszeit von meist zwei bis sieben Tagen zeigen sich hohes Fieber, Milchrückgang, Appetitlosigkeit und Apathie, sowie die Bildung typischer Blasen am Flotzmaul und auf der Zunge, an den Klauen und den Zitzen. Beim Schwein treten nach einer Inkubationszeit von meist ein bis drei Tagen Blasen vorwiegend an den Klauen und der Rüsselscheibe auf. Die Tiere zeigen häufig Lahmheitserscheinungen, die mit einem „klammen Gang“ beginnen. Bei Schafen und Ziegen verläuft eine Infektion meist unauffällig; die Tiere können die Krankheit aber dadurch unerkannt verbreiten.

Bekämpfung

Die MKS ist anzeigepflichtig. Weltweit gelten für die Verhütung und Bekämpfung der MKS sehr strenge Regeln. Es gibt keine Behandlungsmöglichkeit für erkrankte Tiere. Ist in einem Betrieb auch nur ein Tier erkrankt, müssen alle Klauentiere getötet und unschädlich beseitigt werden. Auch Klauentiere in landwirtschaftlichen Betrieben in der näheren Umgebung des Seuchenbetriebes müssen zumeist getötet werden. Ställe, Fahrzeuge und Geräte müssen gründlich desinfiziert werden. Eine Notimpfung gefährdeter Tierbestände ist bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen möglich. (Text beruht auf dem Steckbrief Maul- und Klauenseuche des Friedrich-Löffler-Instituts)

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