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Explosionsartige Ausbreitung der Blauzungenkrankheit
Veröffentlicht am:
24.07.2024 16:40:35
Kategorie :
Rinder
24.07.2024 - In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen nehmen Fälle der Blauzungenkrankheit bei Rinder- und Schafbeständen rasch zu. Das NRW-Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) sprach von einer explosionsartigen Ausbreitung in ganz NRW mit bislang in diesem Jahr über 500 Ausbrüchen.
Die Virus-Erkrankung bei Wiederkäuern werde über blutsaugende Mücken weitergegeben - und die feuchte und warme Witterung der vergangenen Wochen sei ideal für diese Gnitzen, sagte eine Sprecherin auf dpa-Anfrage. Auch Niedersachsen meldet eine schnelle Ausbreitung. In diesem Jahr seien bereits 90 Infektionen nachgewiesen worden, davon allein die Hälfte innerhalb der letzten vier Wochen, schreibt das Landwirtschaftsministerium in Hannover. Nach Angaben des bundesweit zuständigen Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) gibt es zudem vereinzelte Ausbrüche in Rheinland-Pfalz und Hessen.
Krankheit kann tödlich für Tiere sein
Die erkrankten Tiere - vor allem die Schafe - zeigen laut Lanuv Symptome wie Lahmheit, Fieber, gestörtes Allgemeinbefinden mit verminderter Futter- und Wasseraufnahme, Nasenausfluss, vermehrter Speichelfluss und Ödem- und Krustenbildung, insbesondere im Kopfbereich. Die Infektion könne zum Tod der Tiere führen. Für Menschen ist der Erreger nicht gefährlich. Der Name kommt daher, weil Zungen von erkrankten Schafen manchmal blau gefärbt sind. Experten empfehlen Impfungen gegen das Virus des Serotyps 3 (BTV-3).
Dem FLI zufolge war die Krankheit zwar früher schon in Deutschland aufgetreten, dann aber nicht mehr nachgewiesen worden. Deutschland galt daraufhin bis Herbst 2023 offiziell als frei von der Erkrankung. Nach einem Ausbruch in den Niederlanden mit über 1.000 Fällen, der im September 2023 startete, habe der Kreis Kleve in NRW im Oktober über den Befall eines Schafes berichtet, schreibt das Lanuv.
Laut Lanuv sind im Jahr 2024 in NRW bisher 504 BTV3-Ausbrüche gemeldet worden. Einige Verdachtsfälle befänden sich derzeit noch in Abklärung. Von den Ausbrüchen entfallen demnach 227 auf Rinderbestände, 267 auf Schafbestände - und auch 10 Ziegenbestände seien betroffen.