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EU-Schlachtschweinemarkt: Preise gehen seitwärts
Veröffentlicht am:
02.02.2025 16:54:15
Kategorie :
Schweine
02.02.2025 - Auf den europäischen Schlachtschweinemärkten haben sich die Preise zuletzt überwiegend seitwärts bewegt. Nur in Frankreich und Italien gab es Abschläge.
Die meisten Mitgliedstaaten mit Ausnahme von Deutschland haben laut Marktbeobachtern die saisonal bedingten Angebotsüberhänge inzwischen abgebaut. Allerdings komme aus Deutschland Druck auf die Preise, weil der deutsche Drittstaatenexport unter dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg leide.
Hierzulande setzte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis für Schlachtschweine am Mittwoch (29.1.) wie in der Vorwoche bei 1,72 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht (SG) fest. Dabei verwies sie auf die weiterhin bestehenden Angebotsüberhänge am deutschen Markt. Die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) berichtete, dass diese bisher nur geringfügig abgebaut seien. Die Schlachtgewichte seien immer noch sehr hoch. Bei einer gleichzeitig eher verhaltenen Nachfrage belebten sich die Geschäfte nur langsam und die vollständige Abarbeitung der Überhänge dürfte noch ein paar Wochen dauern.
Auch der österreichische Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) beließ die Notierung am Donnerstag unverändert, und zwar bei 1,71 Euro/kg SG. EU-weit gebe es eine „klare Tendenz zu ausgewogenen Verhältnissen und Preisstabilisierung“. In Österreich habe die überdurchschnittlich hohe Schlachtaktivität der vergangenen Wochen dazu geführt, dass die seit Jahresbeginn mitgeschleppten Überhänge mittlerweile vollkommen abgebaut seien.
Für Impulse habe auch das aktuell florierende Tourismusgeschäft in den Skigebieten geführt, so der VLV. Außerdem sei aufgrund der Einschätzung vieler Marktteilnehmer, dass sich die Januar-Preiskurve auf der Talsohle befinde, das Interesse an Schlachtschweinen gestiegen.
Gute Nachfrage aus Großbritannien
Das belgische Schlachtunternehmen Danis zahlt auch in der fünften Kalenderwoche weiter 1,180 Euro/kg Lebendgewicht (LG) aus. Bei Danish Crown (DC) blieb der Preis konstant bei umgerechnet 1,37 Euro/kg SG. Laut Darstellung des Schlachtkonzerns gibt es in Dänemark derzeit ein stabiles, großes Angebot an Frischfleisch, das aber gleichmäßig gehandelt werde. Allerdings übten die deutschen Schlachthöfe Druck auf die Preise für mehrere Teilstücke aus, weil es ihnen an Exporten insbesondere nach Großbritannien und Südkorea fehle. Zugleich macht DC eine gute Nachfrage aus Großbritannien und anderen traditionellen Drittstaatenmärkten aus. Vor diesem Hintergrund konzentriert sich der Konzern auf eine Optimierung seiner Verkäufe.
Am Marché du Porc Français wurde der Schlachtschweinepreis am Donnerstag bei 1,685 Euro/kg SG fixiert, nach 1,687 Euro/kg in der Vorwoche. In Spanien endete die erst vor Kurzem begonnene Abwärtsbewegung der Preise. An der Agrarbörse von Bellpuig zwischen Barcelona und Saragossa notierten Schlachtschweine mit mittlerem Fettgehalt am Donnerstag mit 1,540 Euro/kg LG und damit auf dem Niveau der Vorwoche.
In Italien rutschen die Preise hingegen nochmals ab. Für frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 Kilogramm bis 152 Kilogramm einigte man sich am Donnerstag auf 1,646 Euro/kg LG; das waren 2,1 Cent weniger als in der Vorwoche. Vertragsschweine derselben Kategorie kosten jetzt 1,835 Euro/kg LG und damit 3,0 Cent weniger als in der Woche davor.
EU-Durchschnittspreis weiter in Abwärtsstrudel
Auf europäischer Ebene gab der Durchschnittspreis weiter nach. In der Woche zum 26. Januar wurden Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten für 179,44 Euro/100 kg SG gehandelt; das waren 2,88 Euro oder 1,6% weniger als in der Woche zuvor. Das Vorjahresniveau wurde um 10,8% verfehlt.
Den mit 11,2% größten Preisabschlag gab es in Kroatien. In Tschechien, Lettland, Litauen und Rumänien gingen die Preise zwischen 4,0% und 5,1% nach unten, in Polen um 3,7% und in Deutschland um 2,5%. In Dänemark blieb der Preis nahezu unverändert. Preissteigerungen gab es kaum. Die größten Zuschläge wurden aus Schweden mit 1,1% und Frankreich mit 0,5% gemeldet. In Griechenland, Italien, Luxemburg und Malta erfolgte in der Berichtswoche keine Preisnotierung.