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EU-Schlachtschweinemarkt: Bei den Nachbarn steigen die Preise
Veröffentlicht am:
02.03.2025 10:22:00
Kategorie :
Schweine
02.03.2025 - Auf den europäischen Schlachtschweinemärkten ist Bewegung in die Preise gekommen, und zwar meist nach oben. Nur in Deutschland, wo sich der Markt langsam ausgleicht, und in Frankreich blieben die Notierungen zuletzt unverändert. Und in Italien setze sich die Talfahrt fort.
Dagegen entwickelten sich die Preise in Österreich, Belgien, Dänemark und Spanien zum Teil kräftig aufwärts, angetrieben vor allem durch einen regen Export in Drittstaaten.
Hierzulande beließ die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis für Schlachtschweine am Mittwoch (26.2.) zum inzwischen sechsten Mal in Folge bei 1,72 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht (SG). Angebot und Nachfrage glichen sich zunehmend an, erläuterte die VEZG den deutschen Markt.
Die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) berichtete von langsam abnehmenden Schlachtgewichten und Stückzahlen. Zwar falle das Angebot an Schlachtschweinen insgesamt umfangreich aus. In einigen Regionen seien die Märkte aber inzwischen fast ausgeglichen, so die AMI. Allerdings sei das Kaufinteresse bei Schweinefleisch weiter ruhig. Viele Händler orderten nur verhalten, da kurzfristig keine flotteren Geschäfte erwartet würden.
Der österreichische Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) hob den Mastschweinepreis am Donnerstag um 5 Cent auf 1,76 Euro/kg SG an. Schlachtreife Partien flössen reibungslos ab. Vereinzelt würden zusätzliche Partien nachgefragt. Hinzu kämen optimistische Absatzerwartungen der Fleischbranche mit Blick auf die Wochen nach Karneval. Bisher sieht auch der VLV keine substanziellen Absatzimpulse, und zwar weder auf dem nationalen Markt noch auf den anderen Märkten in Europa. Länder, die frei von Afrikanischer Schweinepest (ASP) seien, könnten aber Drittlandexporte zur Marktentlastung nutzen und tendierten daher preislich aufwärts.
Hoffen auf den Frühling
Das bestätigte Danish Crown (DC). Die anhaltend gute Nachfrage aus dem außereuropäischen Ausland und das rückläufige Angebot an Schweinen aus Osteuropa ließen die Preise für dänisches Schweinefleisch steigen. Jetzt sei abzuwarten, wie sich die Preise entwickelten, wenn der europäische Verbrauch in nächster Zeit saisontypisch anziehe.
Für die zehnte Kalenderwoche setzte DC den Mastschweinepreis bei umgerechnet 1,39 Euro/kg SG fest; das waren 2 Cent mehr als in der Woche zuvor. Beim belgischen Schlachtunternehmen Danis legte der Preis, der bereits in der Vorwoche um 1 Cent gestiegen war, nochmal um 1 Cent auf nun 1,200 Euro/kg LG zu. Dagegen blieb die Notierung am Marché du Porc Français abermals auf dem Niveau von 1,680 Euro/kg SG stehen.
In Spanien können sich die Mastschweinehalter über weiter anziehende Preise freuen. An der Agrarbörse von Bellpuig zwischen Barcelona und Saragossa werden in der neunten Kalenderwoche 1,597 Euro/kg LG und damit 2,5 Cent mehr gezahlt als in der Woche zuvor. In Italien sackten die Notierungen hingegen nochmals ab. Für frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 bis 152 Kilogramm wurde am Donnerstag ein Preis von 1,529 Euro/kg LG ausgehandelt, nach einer Preisspanne von 1,547 bis 1,555 Euro/kg LG in der Vorwoche. Vertragsschweine derselben Kategorie kosten jetzt 1,704 Euro/kg LG. Zuvor hatte die Preisspanne bei 1,727 bis 1,735 Euro/kg LG gelegen.
EU-Durchschnittspreis geht weiter nach oben
Auf europäischer Ebene stieg der Durchschnittspreis weiter an. In der Woche zum 23. Februar wurden Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten für 181,27 Euro/100 kg SG gehandelt; das waren 0,67 Euro oder 0,4% mehr als in der Woche zuvor. Das Vorjahresniveau wurde allerdings um 14,3% verfehlt.
Die Entwicklungen in den einzelnen Ländern waren stark unterschiedlich. Den mit 2,9% größten Preisaufschlag gab es in der Slowakei, gefolgt von Polen mit 2,3% und Kroatien mit 1,5%. Seitwärts ging der Preis in Belgien. In Deutschland bewegte er sich um 0,2% nach unten, in Dänemark um 0,7%. Den mit Abstand größten Preisabschlag meldete Rumänien mit 6,5%. In Griechenland, Frankreich, Italien, Luxemburg und Malta erfolgte in der Berichtswoche keine Preisnotierung.