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Entspannung nach MKS-Ausbruch in Sicht?
Veröffentlicht am:
08.02.2025 17:00:32
Kategorie :
Allgemein
08.02.2025 - Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg in der ersten Januarhälfte atmet die hessische Landwirtschaft vorsichtig auf.
«Dadurch, dass keine neuen Fälle aufgetreten sind, besteht Hoffnung auf Entspannung», sagte eine Sprecherin des Hessischen Bauernverbands.
Allerdings müssten die Sperrzonen nach den Vorgaben der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) für mindestens drei Monate bestehen bleiben, um den Status MKS-frei wiederzuerlangen. «Dies betrifft vor allem Betriebe in den betroffenen Regionen in Brandenburg.»
Weiter Vorsicht geboten
Die Auswirkungen auf die hessischen Betriebe seien je nach Vermarktungsstrategien unterschiedlich. «Einige Verarbeitungsbetriebe, die auch international vermarkten, hatten Absatzschwierigkeiten, vor allem in Drittländer, da diese die Aufnahme tierischer Produkte der betreffenden Tierarten ausgesetzt hatten», erläuterte die Sprecherin. Das habe sich vor allem auf das Preisniveau ausgewirkt.
Der Bauernverband ruft weiterhin zu Achtsamkeit auf. «Generell müssen die Betriebe, egal ob Hobbyhaltung oder landwirtschaftliche Haltung, auf die Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen achten. Das aktuelle Geschehen verdeutlicht das einmal mehr», unterstrich die Sprecherin.
Land hat Testkapazitäten erhöht
Auch das hessische Landwirtschaftsministerium warnt weiter vor der Seuche. Es appelliert an Tierhalter, die Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten und bei einschlägigen Symptomen den Hoftierarzt herbeizuholen.
Zur Vorbereitung auf einen möglichen Ausbruch habe es Abstimmungen mit diversen Akteuren wie den Regierungspräsidien, den Veterinärbehörden und der Wirtschaft gegeben, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. «Diese wichtigen Abstimmungen werden auch weiter fortgesetzt.» Behördenintern gebe es regelmäßige Besprechungstermine, rund um die Uhr bestehe eine Rufbereitschaft. «Die Testkapazitäten wurden sofort hochgefahren, zudem verfolgt das Landwirtschaftsministerium sehr genau, welche Tiertransporte aus Brandenburg nach Hessen kommen.»
Keine negativen Auswirkungen für Großteil der Betriebe
Für den Großteil der landwirtschaftlichen Betriebe und die Lebensmittelbranche habe der Ausbruch der MKS bisher keine anhaltenden negativen Auswirkungen, erklärte sie. Die meisten Rohstoffmärkte hätten zwar einen Dämpfer erhalten, sich aber weitestgehend wieder erholt oder seien auf dem Weg der Erholung.
«Die inländische Nachfrage nach Milch und Fleisch entwickelt sich saisonabhängig vergleichsweise zu den Vorjahresmonaten, das zeigt sich in relativ stabilen Preisen.» Die Exportbeschränkungen für deutsches Schweinefleisch setzten aber den Schweinemarkt in einer saisonbedingt schwierigen Jahreszeit weiter unter Druck.
Einige Drittländer hätten Sperren aufgrund von MKS verhängt. «Wir stehen dazu laufend im Austausch mit den verschiedenen Behörden und Wirtschaftsbeteiligten, um Lösungen für die Stabilisierung der Lieferbeziehungen zu finden.»
Vorübergehender Preisrückgang bei Milch
Wie stark die Betriebe von den Exportstopps in Drittländer betroffen sind, dazu lägen aktuell noch keine belastbaren Zahlen vor, so die Sprecherin. Preisschwankungen seien bei Agrarerzeugnissen nicht ungewöhnlich. Zum Jahresende 2024 seien die Milchpreise - mit Ausnahme der Feiertagsdelle - auf einem festen Niveau verlaufen. «Mit dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche kam es jedoch vorübergehend zu einem Preisrückgang. Inzwischen hat sich die Lage weitgehend entspannt.»
Der Markt für Rindfleisch zeige sich stabil. «Für Schweinefleisch ist der Jahresbeginn aufgrund saisonbedingt rückläufiger Verbrauchernachfrage angespannt, was sich in sinkenden Preisen niederschlägt.» Exportbeschränkungen für deutsches Schweinefleisch verstärkten diese Entwicklung.