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EFSA empfiehlt Zäune als ergänzende Maßnahme bei der ASP-Bekämpfung

Veröffentlicht am: 10.12.2024 10:37:36
Kategorie : Schweine

ISN, 10.12.2024 - Zäune können die Bekämpfung der ASP als Ergänzung zu weiteren hygienischen Maßnahmen unterstützen. Zu diesem Schluss kommt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit in einem aktuellen Bericht. Der Erfolg jedoch von der rechtzeitigen Umsetzung solcher Zaunmaßnahmen, der Flexibilität und der Instandhaltung ab. Das zeigen Daten aus zehn EU-Mitgliedsländern, aber auch aus Übersee. Weiterhin unklar ist, ob der Erreger durch Insekten übertragen werden kann, so Agra Europe.

 Zäune können in Kombination mit der Keulung, der Entfernung von Tierkörpern und der vorhandenen Straßeninfrastruktur zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen beitragen. Diese Schlussfolgerung zieht die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in einem aktuellen Bericht.

 Instandhaltung der ASP-Zäune maßgebend

Der Erfolg der Maßnahmen hängt jedoch von der rechtzeitigen Umsetzung, der Anpassung an veränderte epidemiologische Situationen und der regelmäßigen Instandhaltung ab. Bei ihrer Bewertung der Wirksamkeit von Zäunen griff die EFSA unter anderem auf Informationen aus zehn Mitgliedstaaten zurück, darunter auch Deutschland. Des Weiteren wurden wissenschaftliche Arbeiten zu Barrieren herangezogen, so zu Straßen, Maschendrahtzäunen und natürlichen Hindernissen wie Flüssen. Diese deuten beispielsweise darauf hin, dass Wildschweine Autobahnübergänge immer dann nutzen, wenn sie vorhanden sind. Daher könnte der EFSA zufolge die zeitliche Schließung von Autobahnübergängen ein wirksames Instrument sein, um die Wanderung von Wildschweinen zu unterbinden.

 Städtische Gebiete und große Flüsse können als Barriere wirken

Untersuchungen in Italien zeigen, dass Hauptstraßen und städtische Gebiete die wichtigsten Barrieren für den Genfluss zwischen den Teilpopulationen des Schwarzwildes sind. Dies gilt offensichtlich auch für große Flüsse. Arbeiten über die Wildschweinpopulation in Rheinland-Pfalz belegen, dass die Mosel mit einer Breite von 40 Metern und einem durchschnittlichen Abfluss von 313 Kubikmetern nicht ausreicht, da zwischen den Beständen der beiden Seiten keine genetischen Unterschiede festgestellt wurden. Im Gegensatz dazu stellt der Rhein mit einer Breite von 150 bis 250 Metern und einem durchschnittlichen Abfluss von etwa 2.000 Kubikmetern eine wirksame Barriere dar.

 Übertragung durch Insekten unklar

Die EFSA-Sachverständigen gingen auch der Frage nach, ob die Anwendung der Immunkontrazeption zur Verringerung der Wildschweinpopulationen eingesetzt werden könnte. Sie stellen dazu fest, dass weitere Forschung notwendig ist, um einen sicheren und wirksamen oralen Impfstoff zu entwickeln. Bei diesen Bemühungen sollten neben anderen Aspekten auch die langfristigen Umweltauswirkungen berücksichtigt werden.

Zur möglichen Übertragung von ASP-Viren durch Insekten erklärt die EU-Behörde in dem Bericht, dass die verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse darauf hindeuten, dass Stallfliegen und Pferdefliegen in den betroffenen Gebieten der EU für ASP-Viren anfällig sind. Möglicherweise könnten diese die Viren in landwirtschaftliche Betriebe einschleppen und auf Schweine übertragen. Es besteht der EFSA zufolge jedoch Unsicherheit darüber, ob dies tatsächlich geschieht, und wenn ja, in welchem Ausmaß.

 Biosicherheit auf Betrieben unerlässlich

Mit Blick auf die Hausschweinehaltung unterstreicht die EFSA einmal mehr, dass die Umsetzung strenger Biosicherheitsmaßnahmen durch die Betriebe und bestimmte Bewirtschaftungsverfahren unerlässlich sind, um eine Einschleppung der ASP zu verhindern. Dazu gehören die sichere Lagerung von Einstreumaterial, die Verwendung von Insektennetzen und die Vermeidung der Ausbringung von Dung von benachbarten Betrieben, insbesondere in Gebieten, in denen die ASP im Umlauf ist.

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