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Deutschland importiert 6,9 Mio. Schweine im ersten Halbjahr 2024
Veröffentlicht am:
19.09.2024 18:01:56
Kategorie :
Schweine
19.09.2024 - Im ersten Halbjahr 2024 hat Deutschland eine signifikante Steigerung bei den Schweineimporten verzeichnet, insbesondere bei Ferkeln aus Dänemark. Die Gesamtzahl der importierten Schweine erreichte etwa 6,9 Millionen, was einem Anstieg von rund 500.000 Tieren oder 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Zahlen stammen aus aktuellen Erhebungen des Thünen-Instituts und des Statistischen Bundesamtes.
Von den 6,9 Millionen importierten Schweinen waren etwa 6,1 Millionen Ferkel, was einem Zuwachs von 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Der überwiegende Teil dieser Ferkel, etwa 4,4 Millionen, stammt aus Dänemark. Dies entspricht einem Anstieg von 17,5 Prozent. Die Ferkelimporte aus den Niederlanden sind hingegen um 6,4 Prozent zurückgegangen, mit insgesamt 1,7 Millionen importierten Ferkeln.
Die Zunahme der Ferkelimporte aus Dänemark wird wahrscheinlich durch die schwachen Schlachtschweinepreise in Dänemark und die relativ günstigere Erlössituation für deutsche Mäster begünstigt. Ein weiterer Faktor für den Anstieg der Importe könnte der drastische Rückgang des deutschen Sauenbestands sein, der zu einem inländischen Ferkelmangel geführt hat.
Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) äußert Bedenken, dass diese Entwicklung einen Vorgeschmack auf künftige Marktverwerfungen geben könnte. Der zunehmende politische und gesetzliche Druck auf deutsche Ferkelerzeuger führe bereits dazu, dass viele Betriebe die Produktion einstellen, trotz einer bisher nicht schlechten wirtschaftlichen Lage.
Darüber hinaus stehen weitere Herausforderungen bevor. Geplante gesetzliche Änderungen, insbesondere im Tierschutzgesetz sowie bauliche Anforderungen an Deckzentren und Abferkelbereiche, könnten dazu führen, dass sich der Trend zur Aufgabe der Ferkelerzeugung in Deutschland fortsetzt. Die dadurch entstehende Lücke bei der Ferkelproduktion würde voraussichtlich durch weitere Importe aus dem Ausland geschlossen.
Diese Entwicklungen könnten langfristig erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette im Schweinesektor in Deutschland haben, was die ISN als bedenklich einstuft. Der Verband betont die Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen für deutsche Schweinehalter zu verbessern, um die heimische Produktion zu stärken und Abhängigkeiten von Importen zu verringern.