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Danish Crown in der Negativspirale
Veröffentlicht am:
24.11.2024 17:12:01
Kategorie :
Schweine
24.11.2024 - Danish Crown (DC) befindet sich nach den Worten seines neuen Konzernchefs Niels Duedahl in einer Krise, auch wenn das Unternehmen finanziell robust aufgestellt ist.
„Im Moment stehen wir vor einem weiteren Rückgang des Schweineangebots von etwa 5% in diesem Geschäftsjahr. Das ist eine Negativspirale, und wir tun alles, was wir können, um unsere Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen“, betonte Duedahl anlässlich der Vorlage des Geschäftsberichtes 2023/24 am Freitag (22.11.) in Randers.
Danish Crown erzielte im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 einen Umsatz von 67,81 Mrd. dkr (9,09 Mrd. Euro); das waren 0,3% mehr als im Vorjahr. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) legte um 1,2% auf 2,427 Mrd. dkr (326 Mio. Euro) zu. Die Finanzaufwendungen erhöhten sich um 27% auf 679 Mio. dkr (143 Mio. Euro), die Kosten für Sonderaufwendungen trotz der Verkaufserlöse für Agri-Norcold um 133% auf 466 Mio. dkr (63 Mio. Euro). Der Nettogewinn ging daher gegenüber 2022/23 um 29% auf 1,042 Mrd. dkr (140 Mio. Euro) zurück.
Duedahl kündigte die Abschreibung einer Reihe von Vermögenswerten an, die nicht ausreichend zum Ergebnis beitragen. „Das ist drastisch, aber notwendig, um unsere Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen“, so der Konzernchef, der das Amt am 1. September übernommen hat.
Danish Crown Beef habe sich gut entwickelt und in Dänemark 1,5% mehr Rinder als im Vorjahr geschlachtet, berichtete Duedahl. Enttäuschend verlief dagegen das Geschäft von Scan-Hide, einem Unternehmen, das Rinderhäute für die Lederherstellung verkauft. Auch die beiden deutschen Rinderschlachthöfe seien hinter den Erwartungen zurückgeblieben, erklärte der Konzernchef. Zu Gerüchten über einen Verkauf des DC-Schlachtbetriebs in Essen bei Oldenburg an Westfleisch äußerte er sich nicht.
Duedahl unterstrich, dass der Konzern unbedingt sein Ergebnis verbessern müsse. Entscheidend sei, dass „wir unsere Wettbewerbsfähigkeit bei der Bezahlung von Schweinen wiederherstellen“. Laut dem Konzernchef muss es DC gelingen, den Abstand zur deutschen Notierung für Schlachtschweine zu verringern. Im Vergleich zum EU-Index zahlte das Unternehmen seinen Schweinelieferanten 2023/24 im Schnitt bis zu 3 dkr/kg (0,40 Euro) weniger.
Verwiesen wurde auf den Spar- und Effizienzplan. Seit Ende September sei eine Entlassungsrunde durchgeführt und die Zahl der Angestelltenstellen im Kerngeschäft um 500 reduziert worden. Zusammen mit einer Reihe anderer Spar- und Effizienzmaßnahmen wird dies nach Angaben des Konzernchefs die Gesamtkosten um 500 Mio. dkr (67 Mio. Euro) jährlich senken.
Bei Biofleisch jetzt ausverkauft
Wieder etwas besser nach dem sehr schwierigen Vorjahr verlief es für die DC-Tochter Friland. Im Geschäftsjahr 2023/24 stieg deren Umsatz um 5% auf 965 Mio. dkr (129 Mio. Euro), obgleich deutlich weniger Bio-Schweine und Bio-Rinder geschlachtet wurden. Friland habe kein Biofleisch mehr auf dem konventionellen Markt absetzen müssen, stellte dessen Geschäftsführer Søren Tinggaard fest.
In nur wenigen Monaten habe sich das Geschäft von Friland von einem harten Kampf, jede Woche so viel wie möglich zu verkaufen, zu einem Ausverkauf von mehreren Wochen im Voraus entwickelt, berichtete Tinggaard. Für Bio-Schweine stieg die Vergütung 2023/24 im Vergleich zum Vorjahr um 4,4% auf 24,74 dkr/kg (3,32 Euro), für Freilandschweine um 0,5% auf 17,55 dkr/kg (2,35 Euro). Die Vergütung für Bio-Rindern verringerte sich dagegen im Mittel leicht, und zwar um 0,3% auf 31,65 dkr/kg (4,24 Euro).