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Bodenpreise 2024: Wo geht's rauf, wo runter?
Veröffentlicht am:
21.07.2024 16:42:15
Kategorie :
Allgemein
21.07.2024 - Die Kaufpreise für landwirtschaftliche Flächen haben sich 2023 regional unterschiedlich entwickelt.
Während Ackerland insbesondere in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen im Vorjahresvergleich teilweise erheblich teurer wurde, gaben die Preise vor allem in Sachsen und Baden-Württemberg spürbar nach. Einen Anstieg der Hektarpreise von fast 50 % verzeichnete Schleswig-Holstein, nämlich von 43.032 Euro auf 63.691 Euro.
Mit plus 10,6 % gab es in Mecklenburg-Vorpommern einen Sprung auf 30.497 Euro Hektar. Am teuersten ist Ackerland in Nordrhein-Westfalen mit 102.503 Euro je Hektar sowie in Bayern mit 85.525 Euro und in Niedersachsen mit 65.717 Euro je Hektar.
Gegenläufige Einflüsse
Laut dem Vorsitzenden des Bundesverbandes der gemeinnützigen Landgesellschaften (BLG), Christopher Toben, ist der landwirtschaftliche Bodenmarkt derzeit von gegenläufigen Einflüssen geprägt. „Der Zinsanstieg am Kapitalmarkt und die rückläufige Ertragssituation in der Landwirtschaft haben offenbar preisdämpfend gewirkt“, erklärte Toben gegenüber AGRA Europe. Dem stehe in vielen Regionen eine hohe Flächennachfrage aus Erneuerbaren Energien, Infrastrukturausbau und Siedlung entgegen.
Die wirke auch in den landwirtschaftlichen Bodenverkehr hinein preistreibend. Der BLG-Vorsitzende wies darauf hin, dass 2023 lediglich knapp 4 Promille aller landwirtschaftlichen Flächen verkauft worden seien. Damit seien Verpachtung und Vererbung für die Entwicklung der Landwirtschaft nach wie vor deutlich prägender als der Kauf.
Grünland günstiger
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) erreichten die Preise für Ackerland 2023 bundesweit im Durchschnitt 40.336 Euro je Hektar. Das waren 5,8% mehr als im Jahr davor. Leicht rückläufig ist die Preisentwicklung hingegen bei Grünland. Je Hektar wurden im vergangenen Jahr 24.854 Euro gezahlt. Das bedeutet ein Minus von 1,1 % im Vergleich zu 2022. Zusammen genommen verzeichnet Destatis für 2023 im Bundesgebiet einen Preisanstieg für landwirtschaftliche Flächen um 4,6 % auf durchschnittlich 33.363 Euro je Hektar.
Insgesamt wechselten im vergangenen Jahr 61.777 Hektar den Eigentümer. Das waren 4 % mehr als 2022. Die Zahl der Verkäufe nahm von 33.207 Fällen auf 34.709 Fälle zu. In Ostdeutschland ist Ackerland nach wie vor deutlich günstiger als in den meisten Westländern. Hinter Mecklenburg-Vorpommern mit besagten 30.497 Euro pro Hektar folgt Sachsen-Anhalt mit 25.469 Euro, 8% mehr als 2022. In Sachsen gaben die Preise für Ackerland im Jahresvergleich um knapp ein Zehntel nach und lagen bei 15.606 Euro je Hektar.