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Bayer-Agrargeschäft weiter schwach
Veröffentlicht am:
17.11.2024 15:55:39
Kategorie :
Allgemein
17.11.2024 - Das nach wie vor schwache Agrargeschäft und viele offene Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten machten der Bayer AG auch im dritten Geschäftsquartal 2024 zu schaffen. Wie der Konzern am Dienstag (12.11.) mitteilte, belief sich der Umsatz der Division Crop Science auf 3,986 Mrd. Euro; das waren 379 Mio. Euro weniger als im Vorjahreszeitraum.
Währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) sanken die Erlöse um 3,6%; nominal ergibt sich ein Minus von 8,7%.
Die Schwäche im Agrargeschäft machte erneut eine Wertminderung notwendig, die 3,777 Mrd. Euro umfasste. Dies betrifft vor allem Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 3,267 Mrd. Euro. Entsprechend tief im roten Bereich liegt das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), nämlich bei minus 4,420 Mrd. Euro, nach minus 4,573 Mrd. Euro im Vergleichsquartal.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vor Sondereinflüssen stieg im dritten Quartal auf 35 Mio. Euro, während es im Vorjahreszeitraum noch minus 24 Mio. Euro waren. Dies ist dem Konzern zufolge im Wesentlichen auf den Effekt des neuen Vergütungsplans auf Basis angepasster erwarteter Zielerreichungen in den Divisionen sowie niedrigerer Herstellungskosten zurückzuführen.
Fungizide und Insektizide gefragt
Laut Bayer konnten im Berichtsquartal die Umsätze mit Fungiziden und Insektiziden deutlich gesteigert werden; dazu trugen vor allem höhere Absatzmengen bei. Erheblich schwächer fiel hingegen das Geschäft mit glyphosathaltigen Produkten aus. Hier sanken die Umsätze wpb. um 19,1% auf 690 Mio. Euro. Dafür macht Bayer eine Rückkehr zu einem normalisierten Nachfrageverhalten in Latein- und Nordamerika verantwortlich.
In Lateinamerika verzeichnete das Unternehmen eine signifikante Verkleinerung der Anbaufläche für Mais, was sich negativ auf den Bereich Maissaatgut sowie das zugehörige Pflanzenschutzgeschäft auswirkte. Hier gingen die Erlöse wpb. um 19,3% auf 652 Mio. Euro zurück. Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften brachten 598 Mio. Euro in die Kassen und damit wpb. 2,5% weniger als im Vorjahreszeitraum.
Weitere Unsicherheit durch Glyphosat
Für anhaltende Unsicherheit dürften bei Bayer indes die noch laufenden Rechtsverfahren rund um Glyphosat sorgen. Laut Quartalsbericht gab es zum 15. Oktober 2024 noch rund 63.000 offene Klagen. Von den insgesamt rund 177.000 angemeldeten Ansprüchen sind Unternehmensangaben zufolge bereits etwa 114.000 verglichen worden oder erfüllten aus verschiedenen Gründen nicht die Vergleichskriterien.
Aufgrund der schlechten Marktentwicklung im Agrarbereich hat Bayer seine Prognose für das Gesamtjahr 2024 angepasst. Der Konzern peilt nun währungsbereinigt ein EBITDA von 10,4 Mrd. bis 10,7 Mrd. Euro an; zuvor waren 10,7 Mrd. bis 11,3 Mrd. Euro erwartet worden. Für Crop Science plant das Unternehmen jetzt mit einer Umsatzentwicklung von wpb. minus 3% bis minus 1%; zuvor lag die Bandbreite bei minus 1% bis plus 3%.