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Bauernerklärerin Juli Zeh hört zu

Veröffentlicht am: 13.02.2025 11:37:26
Kategorie : Allgemein

Schriftstellerin gilt den Landwirten nach ihren Protesten als Engel

13.02.2025 - Der Spandauer Forst ist nur einen Kilometer entfernt und liegt bereits auf Berliner Territorium. Doch obwohl die Entfernung zu Bundestag und Kanzleramt nicht allzu groß ist: Schönwalde/Glien im Havelland – das ist eine andere Welt. Im zünftigen Dorfgasthof »Schwanenkrug« treffen sich am Mittwoch die Freien Bauern von Brandenburg zu ihrer Hauptversammlung. Zum Frühstück gibt es Wurst, Kartoffelsalat und belegte Brötchen. Eine Blaskapelle spielt die halboffizielle Landeshymne. Die Landwirte erheben sich und singen »Steige hoch, du roter Adler« und »Heil dir, mein Brandenburger Land«.

Begeistert gesungen hat dies einst die SA, wenn sie durch märkische Heide und märkischen Sand marschierte, die in diesem Liedchen gerühmt werden. Darauf war der Komponist Gustav Büchsenschütz in der Nazizeit noch stolz. In den 90er Jahren war das verdrängt und vergessen, als Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) diese Hymne populär machte.

Nun filmt im Gasthaus »Schwanenkrug« ein Kameramann des Senders RBB eine Frau in der ersten Reihe. Sie singt verhalten mit, ist keine Landwirtin, lebt aber in Brandenburg unter Bauern. Es ist die Schriftstellerin Juli Zeh, die im vergangenen Jahr zeitweise als die »offizielle Bauernerklärerin« galt, wie sie hier bekennt. Immer wieder wurde sie in Fernsehsendungen eingeladen, um zu berichten, woher der Frust komme, der vor einem Jahr in wütende Bauernproteste mündete. Denn die Streichung der Subventionen für den Agrardiesel war nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.

Juli Zeh kann von den Sorgen ihrer Nachbarn erzählen. Sie tut es in ihren Romanen und auch in Fernsehsendungen. Sie würde es aber besser finden, wenn im Fernsehen die Bauern selbst zu Wort kämen. Sie erwägt, eine Podcast-Serie mit einem Schafzüchter zu machen, damit endlich die Betroffenen angehört werden. »Wenn die Medien ihren Job nicht machen, wie sollen wir dann ins Gespräch kommen? Wir können uns ja nicht alle anrufen«, beklagt die Schriftstellerin, die eine Spaltung von Stadt und Land wahrnimmt.

Darum haben die Freien Bauern die Künstlerin eingeladen, obwohl sie bei ihren Versammlungen bisher nur Politiker zu Gast hatten wie Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), die Bundestagsabgeordnete Amira Mohamed Ali (BSW) und den gewesenen Brandenburger Agrarminister Axel Vogel (Grüne). Früher sei die CDU agrarpolitisch »eine sichere Bank« gewesen, aber das habe mit Julia Klöckner als Bundeslandwirtschaftsministerin aufgehört, beklagt Biobauer Jung, der mit Juli Zeh auf der Bühne sitzt. Mit den Grünen, bei denen Jung selbst mal gewesen ist, habe man immerhin etwas für die kleinen Höfe machen können. Doch die CDU sei grün geworden und die Grünen hätten sich den großen Agrarkonzernen unterworfen. Nur noch AfD, BSW und Freie Wähler würden vernünftige Vorschläge aufgreifen.

»Es ist unglaublich schwierig geworden, sachlich zu diskutieren«, bedauert die 50-Jährige. Sie beklagt sich über eine »Moralisierung von Politik« und rät den Landwirten, trotz aller Verbitterung auf die Beleidigung »Scheißbauer« nicht mit »scheißrotes Arschloch« zu antworten. Stattdessen solle man immer wieder protestieren. Steter Tropfen höhle den Stein. »Mich wundert es manchmal, wie viel die Leute sich gefallen lassen.«

Was die Proteste vor einem Jahr gebracht haben, wenn praktisch keine Forderung erfüllt wurde? Immerhin sind die Traktoren in den Städten gesehen worden und am Straßenrand standen freundlich winkende Passanten. Über diese Solidarität hat sich Zeh gefreut.… .

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