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Aufruf zu Impfung gegen Blauzungenkrankheit
Veröffentlicht am:
29.07.2024 09:08:11
Kategorie :
Rinder
29.07.2024 - Die Landwirtschaftsministerien in Niedersachsen und Hessen haben Rinder-, Schaf- und Ziegenhalter zur Impfung gegen die Blauzungenkrankheit (BTV) aufgerufen.
Sie reagieren damit auf die stark gestiegene Zahl der Infektionen, besonders in den Niederlanden und in Nordrhein-Westfalen. Laut dem Agrarressort in Hannover wurden in den Niederlanden seit Mitte Juni 2024 mehr als 500 Fälle der Blauzungenkrankheit des Serotyps 3 (BTV-3) nachgewiesen.
Zudem seien innerhalb der letzten vier Wochen über 400 Nachweise von BTV-3 in nordrhein-westfälischen Betrieben erfolgt. Auch für Niedersachsen sei ein Anstieg der BTV-3-Fälle festzustellen. Von den 90 BTV-3-Infektionen, die in diesem Jahr bislang nachgewiesen worden seien, entfalle die Hälfte auf die vergangenen vier Wochen.
Das Ministerium verwies auf Berichte aus den Niederlanden, wonach es auch in geimpften Tierbeständen BTV-3-Nachweise gegeben habe. Es sei daraus aktuell jedoch nicht zu schlussfolgern, dass die Impfung nicht wirksam sei. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) und die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin würden weiterhin empfehlen, empfängliche Tiere zu impfen. Derzeit stünden in Deutschland drei Impfstoffe zur Verfügung, deren Anwendung per Verordnung gestattet worden sei.
Unterstützung durch Tierseuchenkasse
Im Rahmen einer Härtebeihilfe übernehme die Niedersächsische Tierseuchenkasse weiterhin die Kosten für eine Impfstoffdosis pro Schaf beziehungsweise Ziege, maximal jedoch 3 Euro, so das Ministerium. Voraussetzung sei, dass die Impfung in der HI-Tier-Datenbank eingetragen werde und der Antrag auf Beihilfe - sobald technisch möglich - digital über die Homepage der Tierseuchenkasse gestellt werde. Bis dahin sei der Antrag per Papier über das zuständige Veterinäramt bei der Tierseuchenkasse einzureichen.
Nach Angaben des hessischen Landwirtschaftsministeriums wurde in dem Bundesland bereits im vergangenen Monat die Impfung gegen die Blauzungenkrankheit für Wiederkäuer genehmigt. Allerdings sei die Nachfrage bislang sehr gering. Das Land gibt dem Ministerium zufolge zusammen mit der Hessischen Tierseuchenkasse einen Zuschuss in Höhe von 2 Euro pro Impfdosis bei Schafen und Ziegen sowie 3 Euro pro Impfdosis bei Rindern. Für den Aufbau eines wirksamen Impfschutzes für das Tier sei bei Rindern die Verabreichung von zwei Impfdosen im Abstand von rund drei Wochen erforderlich.