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Tierärztliche Seminare

Bei unseren Fortbildungen für Tierärzte/-innen vermitteln exzellente Referenten/-innen aktuelles, fundiertes Wissen, das Veterinäre zum kompetenten Partner der Landwirte/-innen macht. Mit praktischen Übungen, Bestandsbesuchen, Fallbesprechungen und Diskussionen bieten diese Seminare die Möglichkeit, praxistaugliches Wissen zu erwerben und dieses künftig gezielt bei der täglichen Arbeit zu nutzen. Unsere Fortbildungen sind in der Regel von der Bundestierärztekammer anerkannt (ATF-Anerkennung gemäß § 10 der ATF-Statuten).

 

Seminare für Tierärzte/-innen und Landwirte/-innen

Regelmäßig veranstaltet die AVA Seminare und Workshops, in denen Landwirte/-innen und Tierärzte/-innen zusammen und voneinander lernen. „Auf gleicher Augenhöhe“ werden hier Themen der Tiergesundheit und Co. intensiv besprochen, um Probleme herauszukristallisieren und zu lösen. Abseits des Tagesgeschäftes bieten wir hier ein Forum für den konstruktiven fachlichen Austausch.

Arbeitsbedingungen/Vereinbarkeit von Beruf Tierarzt*in und Familie

Veröffentlicht am: 22.01.2024 16:55:28
Kategorie : Allgemein , News , Rinder , Schweine , Wichtige News

L. Darracott, Praktische Tierärztin

Arbeitsbedingungen/Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Arbeitsbedingungen müssen modern und attraktiv gestalten werden, um dem Fachkräftemangel in der Veterinärmedizin entgegenzuwirken. Hierzu zählt auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Der tierärztliche Beruf befindet sich im Umbruch: jahrzehntelang geprägt von 60-StundenArbeitswochen, Dauerrufbereitschaft und Einzelkämpfer-Selbstständigkeiten, zeigt sich bei den nachwachsenden Tierärzt:innen zunehmend die Notwendigkeit nach anderen Arbeitsbedingungen. Das klassische Familienmodell, in dem Frauen für die Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen sowie den Haushalt zuständig waren, hat die extremen Arbeitszeiten der (meist männlichen) Tierärzte damals möglich gemacht.

Heutzutage sind jedoch meist beide Partner erwerbstätig und in die unbezahlte Care-Arbeit eingebunden, flexible Teilzeit- und Arbeitszeitmodelle sind daher unverzichtbar geworden. Erfreulicherweise kommen viele aktuelle Entwicklungen, wie z. B. Digitalisierung und Telemedizin, diesen Gegebenheiten entgegen. Ein gewisser Anteil der Arbeit kann heute selbstverständlich im Homeoffice erledigt werden. Dienstpläne sind langfristig einteilbar, Wochenend- und Nachtdienst auch für Tierärzt:innen mit Kindern dadurch gut planbar und möglich. Ein weiterer Faktor muss außerdem ein angemessener Verdienst für selbstständige und angestellte Tierärzt:innen sein. Die Weichen hierfür wurden mit der Anpassung der Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte im November 2022 gestellt. Bessere Verdienstmöglichkeiten wirken sich nicht nur auf die Berufszufriedenheit und Lebensunterhaltssicherung aus, sie ermöglichen darüber hinaus, dass mehr Tierärzt:innen nach der Elternzeit wieder mehr Stunden arbeiten könnten, da meistens auf der Grundlage des Einkommens eines Paares entschieden werden muss, wer nach der Geburt eines Kindes eine Teilzeitbeschäftigung eingeht. Die Anpassung der Arbeitsbedingungen an die Lebensrealität der heutigen Tierärzt:innen muss natürlich auch außerhalb der praktischen Tiermedizin erfolgen, z. B. für wissenschaftliches Personal an Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

Weiterbildung/Vereinbarkeit von Beruf und Familie

In der Tiermedizin bestehen zahlreiche Möglichkeiten einer fachlichen Weiterentwicklung. Hierzu zählen extrauniversitäre Weiterbildungswege (Fachtierarzt, Zusatzbezeichnung), private Kurse, Doktorarbeiten und Masterstudiengänge (Tiergesundheitsmanagement, Toxikologie, Veterinary Public Health), sowie die europaweit-koordinierte Diplomate-Ausbildung. In der Entscheidung, ob und wie ein Weiterbildungsweg eingeschlagen wird, zählen v. a. auch die Umsetzbarkeit und der voraussichtliche Nutzen. Ist die Weiterbildung ortsgebunden oder digital/hybrid? Läuft sie in Voll- oder Teilzeit, und über welchen Zeitraum? (Wo) Gibt es überhaupt Weiterbildungsermächtigte? Kann ich während der Weiterbildung umziehen, wie ist die Übertragbarkeit auf andere Länder/Bundesländer? Was ist das Kosten-Nutzen- und Zeit-Nutzen-Verhältnis? Lohnt es sich, für mich und meine Praxis? Ist sie vereinbar mit Beruf und Familie?   Perspektivisch ist in vielen veterinärmedizinischen Arbeitsbereichen eine immer kleinteiligere Spezialisierung zu erwarten, sodass man z. B. in der praktischen Tiermedizin öfters „Superspezialisten“ allein in Online-Überweisungspraxen oder unter dem Dach einer Gemeinschaftspraxis als Teil eines differenzierten Teams arbeiten sehen wird. Mit diesen Qualifikationen können Einstellungs- und Aufstiegschancen und damit nicht unerhebliche finanzielle Aspekte verbunden sein.

Um allen Tierärzt:innen die Chance auf eine Spezialisierung zu gewährleisten, muss der Zugang zu Weiterbildungen daher möglichst einfach und die Anforderungen an die Erfüllung einer Qualifikation möglichst vergleichbar sein. Dies gilt explizit auch für Kolleg:innen im öffentlichen Dienst (Kreisexamen/Befähigung für den tierärztlichen Staatsdienst).

Laura Darracott, Praktische Tierärztin

BTK-Pressekonferenz 19. Januar 2024, Bundestierärztekammer e. V., Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Tierärztekammern, Französische Str. 53, 10117 Berlin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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