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Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung: Das zeigen die aktuellen Zahlen
Veröffentlicht am:
18.02.2025 16:29:46
Kategorie :
Allgemein
18.02.2025 - Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat die bundesweiten Kennzahlen zur Therapiehäufigkeit für Rinder, Schweine, Hühner und Puten für das Jahr 2024 veröffentlicht. Im Geflügelbereich gibt es keine großen Änderungen gegenüber dem Vorjahr.
Seit zwei Jahren werden laut geändertem Tierarzneimittelgesetz die bundesweiten Antibiotika-Kennzahlen jeweils für das gesamte Kalenderjahr ermittelt und veröffentlicht. Zuvor gab es jeweils halbjährliche Berechnungen und Veröffentlichungen.
Lege- und Junghennen seit 2023 dabei
Die Aktualisierung des Tierarzneimittelgesetzes beinhaltete auch, dass weitere Tierarten zur Teilnahme an dem Benchmarking verpflichtet wurden. Das betraf im Geflügelbereich die Lege- und Junghennen, ansonsten wurden Milchkühe und Kälber, Zuchtschweine und Ferkel neu mit aufgenommen.
Betriebe, welche die Kennzahl 2 (drittes Quartal) überschreiten, müssen einen schriftlichen Maßnahmenplan zur Senkung des Antibiotikaeinsatzes erarbeiten und der zuständigen Überwachungsbehörde vorlegen. Bei einer Überschreitung von Kennzahl 1 (Median) muss der Tierhalter zusammen mit seinem Tierarzt die Ursachen für den häufigen Antibiotikaeinsatz ermitteln und ggf. Maßnahmen ergreifen, die diesen reduzieren.
Reserveantibiotika werden dreifach gewichtet
Der Bedeutung der Reserveantibiotika wird seit 2023 auch bei der Erfassung der Antibiotikaverbräuche in der Nutztierhaltung Rechnung getragen: Hier wurden Wichtungsfaktoren eingeführt. Behandlungstage beim Einsatz von Colistin, Fluorchinolonen sowie Cephalosporinen der 3. und 4. Generation werden mit dem Faktor 3 gewichtet. Das hat zur Folge, dass ein Betrieb, in dem diese Wirkstoffe eingesetzt werden, sehr hoch liegen kann mit seinen Behandlungstagen.
Das BVL weist darauf hin, dass die Kennzahlen keine Aussage über die durchschnittliche Anzahl der Behandlungstage pro Tier je Halbjahr machen und dass sie auch nicht geeignet sind, einen Vergleich der Anwendungshäufigkeiten zwischen den einzelnen Tier- und Nutzungsarten zu beschreiben…. .