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Anforderungen an Außenklimaställe für Schweine

Veröffentlicht am: 16.08.2024 10:15:19
Kategorie : Schweine

16.08.2024 - Die Stallhaltung von Schweinen stelle immer einen Kompromiss zwischen dem Bedürfnis der Tiere, der Wirtschaftlichkeit und den örtlichen Möglichkeiten dar, betonte Dr. Heiko Janssen von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen zu Beginn seines Vortrags anlässlich des 14. Niedersächsischen Tierschutzsymposiums 2024. Die Planung eines Stalles richte sich stets nach dem aktuellen Stand der Technik, den gesetzlichen Vorgaben, eigenen Erwartungen und den ökonomischen Zwängen des Marktes. Und: der Stallbau lege den Rahmen der Haltung für lange Zeit fest, weil investiertes Geld wieder erwirtschaftet werden müsse.

Aktuell würden in Deutschland die weitaus überwiegende Zahl der Schweine in geschlossenen, klimatechnisch gesteuerten Ställen gehalten. Abluft könne gereinigt und der Nutztierbestand vor Krankheitsvektoren geschützt werden.

Eine wachsende Zahl von Schweinehaltern beschäftige sich aber mittlerweile nach jahrelangen Diskussionen um einen „Umbau der Tierhaltung“ und die Tierhaltungskennzeichnung mit Außenklimaställen oder dem Bau von Ausläufen. Für die Mastschweinehaltung wurden die Kriterien für insgesamt fünf Haltungsstufen festgelegt: Stall, Stall + Platz, Frischluftstall, Auslauf / Freiland, Bio.

Beim Thema „Außenklima“ könne man grundsätzlich zwischen den Anforderungen des Tieres und den Anforderungen des Menschen unterscheiden. Mit Blick auf das Tier sei immer zu bedenken, ob es um Saugferkel, Absetzferkel, Mastschweine, Zuchtläufer oder Sauen geht. Die Bedürfnisse der Tiere, hohe Tiergesundheit und Leistung stünden hier im Fokus. Insbesondere die Thermoregulation sei ein wesentlicher Parameter bei Stallplanung, da Schweine nur über die Rüsselscheibe schwitzen und sie ihre Haltungsumgebung in Funktionsbereiche unterteilen. Ruhe-, Fress- und Kotbereiche werden nach Möglichkeit räumlich voneinander getrennt.

Bei der Auswahl eines Ruhebereichs stehe die Thermoregulation hinsichtlich Wärmebedarf und Wärmeabgab im Vordergrund. Er sollte fei von Zugluft sein und eine geringe Lichtintensität haben. Möglichst weit von Ruhe- und Fressbereich entfernt legten Schweine dann einen Kotbereich an. Und weil Schweine äußerst soziale Tiere seien und möglichst zusammen fressen oder ruhen wollten, seien wesentliche Aspekte vorgegeben, wie Haltungssysteme konzipiert werden sollten, um dem natürlichen Verhalten der Schweine entgegenzukommen,

Für den Schweinehalter seien Tiergesundheit, Biosicherheit, Funktionalität, Arbeitserledigung, Verfahrenssicherheit, Vermarktung und Ökonomie wesentlich.

Aber auch Bau- und Umweltgesetzgebung, das Tierschutzgesetz oder auch Vermarktungsnormen müssen berücksichtigt werden.

Herausforderungen bei der konkreten Stallbauplanung seien vor allem die Wechselwirkungen der genannten Faktoren. So habe sich Flüssigmist in Kombination mit Vollspaltenboden u.a. deswegen etabliert, weil es hohe Arbeitseffizienz mit guter Verfahrenssicherheit kombiniere. Die Wühlmöglichkeit fürs Schwein sei allerdings stark einschränkt.

Getrennte Funktionsbereichen und Teilspaltenböden böten dem Tier dagegen mehr Möglichkeiten, das natürliche Wühlverhalten auszuleben, könnten aber zu Problemen bei Tiergesundheit und Emissionen führen, wenn die Festflächen als Kotbereiche genutzt würden.

Für das Tier sei es kaum von Bedeutung, ob es im „Außenklimastall“ oder einem „Stall mit Auslauf“ lebt, so lange alle Funktionsbereiche vorhanden sind. Die Unterscheidung zwischen Außenklimastall und Auslauf sei aber wichtig unter den Aspekten Tierhaltungskennzeichnung, Bau- und Umweltgesetzgebung sowie Förderungsmöglichkeiten und Vermarktungsnormen. Dabei spielten insbesondere definierte Vorgaben zu Mindestflächen, Überdachungsgrade oder auch Bodengestaltung eine wesentliche Rolle.

Nach heutigem Stand gäbe es aber leider noch eine Vielzahl an unterschiedlichen Definitionen von Außenklimastall und Auslauf für Schweine, die es der Beratung und dem Schweinehalter erschwerten, zukunftsfähige Ställe tatsächlich umzusetzen. (Zuerst erschienen im E-Magazin „Der Hoftierarzt“ 3-2024)

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