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Agrarminister sehen Handlungsbedarf bei Selbstversorgung mit Proteinen
Veröffentlicht am:
24.11.2024 17:13:50
Kategorie :
Allgemein
24.11.2024 - Deutschland und Dänemark sehen beim Thema Selbstversorgung mit Proteinen EU-weiten Handlungsbedarf. Beim Agrarministertreffen am Montag (18.11.) haben die Ressortchefs der beiden Länder, Cem Özdemir und Jacob Jensen, eine gemeinsame Erklärung vorgelegt, die von Tschechien, Estland, Irland und Luxemburg unterstützt wurde.
Darin wird die EU-Kommission aufgefordert, eine europäische Proteinstrategie zu erstellen. Gefördert werden sollen Forschung und Innovation. Auch die Diversifizierung der Eiweißversorgung und die Verwendung von Proteinen in Lebens- und Futtermitteln sollen vorangebracht werden.
Laut Özdemir ist zudem eine bessere Verzahnung der Wertschöpfungskette notwendig. Dies gelte vor allem für die Versorgung mit pflanzlichem Eiweiß bei Mensch und Nutztier. Das bestehende Defizit müsse stärker als bisher angegangen werden, betonte der Grünen-Politiker. Sein Amtskollege Jensen hob hervor, dass die künftige EU-Strategie über die bisherigen nationalen Bemühungen hinausgehen müsse.
Luxemburgs Landwirtschaftsministerin Martine Hansen unterstrich, dass Proteinpflanzen im Anbau oftmals weniger rentabel seien als beispielsweise Weizen. Daher drängt die EVP-Politikerin auf mehr direkte Unterstützung, etwa in Form von gekoppelten Beihilfen. Auch mehr Weidetierhaltung wäre aus ihrer Sicht ein Beitrag, um die Situation zu verbessern. Irland warb dafür, das Defizit bei der Eiweißfutterversorgung anzugehen.
Nicht auf Kosten der Tierproduktion
In der Summe stieß die Erklärung aus Berlin und Kopenhagen auf ein positives Echo der übrigen Mitgliedstaaten. Darüber hinaus forderte Polens Landwirtschaftsminister Czesław Adam Siekierski, unbedingt die Erzeugung des „besonders wertvollen“ Proteinträgers Soja auszubauen. Lob für die Initiative kam auch von der niederländischen Agrarministerin der Bauern-Bürger-Bewegung (BBB), Femke Wiersma. Wie die französischen und portugiesischen Delegationen sprach sie sich zudem für Fisch als wichtigen Proteinträger aus.
Allerdings warnten eine Reihe von Ressortchefs davor, den Schutz der Tierproduktion zu vernachlässigen. Unter anderem Frankreich, Italien, die Slowakei, Griechenland und Rumänien erklärten, dass Fleischersatzprodukte nicht auf Kosten von Fleischerzeugnissen die Verbraucher irreführen dürften. Deutliche Kritik gab es auch an Laborfleischerzeugnissen.