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Tiertransporte: Gesetze reichen oft nicht aus
Veröffentlicht am:
24.01.2024 11:04:07
Kategorie :
Allgemein
, News
Studie weist in fünf Ländern große Versäumnisse nach - Staaten zur Nachbesserung aufgerufen
24.01.2024 - Laut einem "Fitness-Check" der Bestimmungen in fünf Ländern, die darauf ausgerichtet sein sollten, lebende Tiere während des Transports zu schützen, sind diese Erwartungen nicht erfüllt. In der interdisziplinären Studie der Universitäten Bristol (https://www.bristol.ac.uk), Essex (https://www.essex.ac.uk/) und British Columbia (https://www.ubc.ca/) haben die Forscher die Vorschriften, die Milliarden von Tieren absichern sollen, die in Australien, Kanada, Neuseeland, der EU (inklusive Großbritannien) und den USA über lange Strecken transportiert werden, verglichen.
Schwerwiegende Versäumnisse
Die Forscher weisen im Fachmagazin "Royal Society Open Science" nach, dass es in diesem Bereich zu schwerwiegenden Versäumnissen kommt. Der Transport lebender Tiere kann zum Beispiel in Kanada dazu führen, dass Tiere 36 Stunden lang ohne Futter, Wasser und Pause unterwegs sind.
Untersucht wurden vier große Risikofaktoren: die Eignung für den Transport, die Dauer der Fahrt, die klimatischen Verhältnisse und das Raumangebot in Hinblick darauf, wie die Bestimmungen aufgebaut sind, um Probleme beim Tierwohl zu verhindern. Die Ergebnisse belegen, dass in allen untersuchten Ländern Verbesserungen möglich wären und Schritte für neue Regulierungen möglich wären.
Zum Beispiel gibt es in keinem Land für alle Tiere eine maximale Transportdauer. Das bedeutet, dass die Tiere fallweise tagelang unterwegs sind. Nicht alle Länder sehen zudem regelmäßige Pausen während des Transports vor. Gibt es Pausen, sind sie häufig zu kurz, um eine wirkliche Besserung herbeizuführen.
Vorschriften erfüllen Zweck nicht
Die Wissenschaftler haben sich auch einen Überblick über die bei den gesetzlichen Vorschriften derzeit in Diskussion befindlichen Veränderungen verschafft. Auch hier ist der Befund, wie bei einem neuen britischen Gesetz, ernüchternd. Dabei wurden die Lebendtiertransporte von Nordirland nicht berücksichtigt.
Laut Ben Lecorps von der Bristol Veterinary School sind die bestehenden gesetzlichen Vorgaben häufig unzureichend oder zu vage, um sinnvoll eingesetzt werden zu können. Zudem werde den größten Risikofaktoren nicht ausreichend Rechnung getragen. Co-Autorin Eugenie Duval von der Essex Law School betont, dass manche Bestimmungen, auch wenn sie nicht den letzten wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechen, deutlich präziser sind als andere.
"Nehmen wir das Beste von allen gesetzlichen Vorschriften und wenden zudem Vorschläge an, die bereits gemacht wurden, dann wäre das ein sehr großer Schritt in Richtung der Sicherstellung des Tierwohls während der Transporte. Es wurde unter anderem bereits vorgeschlagen, dass Tierexporte außerhalb der EU-Grenzen verboten werden sollen.